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Chilenen gedenken Pinochet-Putsch

40 Jahre nach dem blutigen Putsch rechtskonservativer Militärs und Unternehmereliten gegen die gewählte linksdemokratische Regierung (1970 - 1973) von Präsident Salvador Allende bleibt Chile politisch gespalten. Am Montag, 9. September, zwei Tage vor dem Jahrestag des Staatsstreichs vom 11. September 1973, gedachten die beiden großen politischen Lager im südamerikanischen Land den Opfern der Militärdiktatur (1973 - 1990) auf zwei unterschiedlichen Veranstaltungen. An einer Demonstration am Wochenende in der Hauptstadt, zu der Opferverbände aufgerufen hatten, nahmen neben der Opposition über 30.000 Chilenen teil.

Die vom amtierenden Präsidenten Sebastián Piñera angeführte offizielle Gedenkveranstaltung fand laut Berichten lokaler Medien im Präsidentenpalast La Moneda statt. Im gleichen Gebäude in der Hauptstadt Santiago de Chile hatte sich vor 40 Jahren der sozialistische Präsident Allende verschanzt. Nach der Bombardierung des Regierungspalastes durch die Luftwaffe und Allendes Freitod ermordete das Pinochet-Regime mindestens 3.200 Mitglieder der politischen Opposition. Bis heute gelten 1.210 Menschen als verschwunden.

„Die Verantwortung trifft auch jene, die in der Militärregierung hohe Positionen einnahmen“, erklärte Piñera. Mitwisser in Verantwortung hätten „die Stimme erheben können, um Missbrauch zu verhindern, was sie in vielen Fällen aber nicht getan haben“, so der konservative Regierungschef, von dessen Kabinett mindestens drei Minister der Diktatur nahestanden. „Ich bitte darum, den Hass der Vergangenheit nicht in die Zukunft zu bringen“, forderte Präsidentschaftskandidatin Evelyn Matthei von der Pinochet-Partei „Unabhängige Demokratische Union“ (UDI) einen Schlussstrich.

„Die Verantwortung für die Errichtung der Diktatur, die Verbrechen durch Staatsbedienstete, der Bruch der Menschenrechte sind nicht zu rechtfertigen, sind nicht unvermeidbar und unterliegen der Verantwortung jener, die sie begangen haben und sie rechtfertigten“, erklärte derweil Ex-Präsidentin Michelle Bachelet auf der Parallelveranstaltung im „Museum des Gedenkens und der Menschenrechte“. Es könne nicht sein, dass das Gedenken an die Fehler der Vergangenheit „von der offiziellen Sicht“ bestimmt werde. Bei den Präsidentschaftswahlen November 2013 will die Sozialdemokratin, deren Familie Opfer von Verfolgung und Folter wurde, erneut an die Spitze des Staates. (bb)

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