"Casa de Migrante"? in Saltillo erhält Menschenrechtspreis
Das „Casa de Migrante de Saltillo“ (CMS) im mexikanischen Bundesstaat Coahuila wurde am Abend des 12. Oktober in Washington D.C. mit dem 35. internationalen Letelier-Moffitt Human Rights Awards ausgezeichnet. CMS befindet sich etwa 400 Kilometer südlich der texanischen Grenze und wird vor allem von Transitmigranten auf dem Weg in die USA aufgesucht.
Die Auszeichnung erhält das CMS, weil es „Transitmigranten Schutz vor Erpressung, sexuellem Missbrauch und Mord bietet. Es stellt sich mutig sowohl der organisierten Kriminalität als auch deren staatlichen Komplizen entgegen“, begründet die Jury ihre Wahl.
„Die Auszeichnung gibt uns Kraft für unsere Arbeit im Kampf für das Leben und bestärkt uns in unserer Ansicht, dass eine bessere und gerechtere Welt für alle möglich ist“, heißt es in einer Erklärung von CMS zur Auszeichnung.
Menschenrechte für Transitflüchtlinge
Neben der Bereitstellung von Unterkünften für Flüchtlinge dokumentiert die Organisation auch Menschenrechtsverletzungen an Transitmigranten und kämpft für einen besseren Schutz von Flüchtlingen.
Etwa 60 Personen arbeiten, zum großen Teil als Freiwillige, bei CMS für den Schutz von Flüchtlingen. Sie erhalten in der Herberge Belén Wasser, Lebensmittel und haben dort für eine gewisse Zeit eine sichere Unterkunft. Die Herberge wird von Pater Pedro Pantoja geleitet.
Der Letelier-Moffitt-Preis wird seit 1976 an Menschenrechtsgruppen und Organisationen verliehen. Sein Name soll an die Orlando Letelier und Karpen Moffitt erinnern, die beide in Washington D.C. von Agenten des chilenischen Diktators Pinochet ermordet wurden. Im Jahr 1993 hatte bereits das Menschenrechtszentrum "Fray Bartolomé de la Casas“ den Preis für seine Arbeit erhalten. (bh)