Campesino-Protest gegen Giftversprühung aus der Luft
In Kolumbien protestiert der Campesino-Verband der im Nordosten des Landes gelegenen Region Bajo Cauca Antioqueño gegen die weit verbreitete Praxis des Versprühens des umstrittenen Agrargiftes Glyphosat aus der Luft. Dieses wird in der Landwirtschaft eingesetzt, um Schädlinge abzutöten. In den betroffenen Gebieten klagen die Menschen über Reizungen der Augen und der Haut, Kopfschmerzen und erhöhten Blutdruck. Außerdem besteht ein statistischer Zusammenhang zwischen der Verwendung von Glyphosat und einigen Arten von Krebs, die gehäuft auftreten. Auch Missbildungen von Föten sind dokumentiert.
Unter dem Banner des Anti-Drogen-Kampfes
Die Campesinos und die indigenen Gemeinden sind von der Giftversprühung am stärksten betroffen. Sie verlangen ein Verbot. Kolumbiens Regierung setzt Glyphosat in der Region Bajo Cauca und Nudo de Paramillo ein, um Drogenkulturen zu vernichten. Der Campesino-Verband erinnert nun an eine Zusicherung der Regierung aus dem Jahr 2008, wonach die potenziellen Schäden für Gesundheit und Umwelt im Auge behalten werden. Die Campesinos seien zudem in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, illegale Pflanzungen durch den Anbau anderer Kulturen wie zum Beispiel Kakao zu ersetzen. Infolge der Besprühung mit Agrargift würden auch der Boden und das Wasser verseucht.
Freie Bahn für Großunternehmen
Der Verband spricht von einem gezielten Versuch, die Anwohner zum Umsiedeln zu zwingen, um Platz für Großunternehmen zu schaffen. Der kolumbianische Staat wird dazu aufgerufen, Hunderten von Campesino-Familien die Möglichkeit einer alternativen und nachhaltigen Entwicklung zu verschaffen. (bs)
Quelle: Adital