Cajamarca: Bilinguale Ausbildung nur Papiertiger
Die vorgesehene interkulturelle bilinguale Ausbildung (EIB) werde in der Region Cajamarca nicht umgesetzt, erklärte der Leiter der “Regionalen Akademie für Quechua in Cajamarca", Dolores Ayay Chilón gegenüber der Nachrichtenagentur Servindi: „Faktisch gibt es die interkulturelle bilinguale Ausbildung in Cajamaerca nicht. Lediglich die Akademie macht ehrenamtlich diese Arbeit und koordiniert die verschiedenen Basisorganisationen der Region Cajamarca", unterstreicht der Schulleiter. Die Behörden böten keinerlei Unterstützung dabei, die bilinguale Ausbildung in die Lehrpläne von Schulen einzubinden, wodurch die rund 7.000 Quechua-Sprecher und rund 3.000 Aguaruna-Sprecher der Region diskriminiert würden, so Ayay.
Keine staatliche Unterstützung
Die interkulturelle Ausbildung werde zentral von Lima aus geplant, so der Schulleiter, der schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhebt: "Wer die Vorgänge um die Implementierung der EIB genauer ansieht, der bemerkt, dass alles nur vorgegaukelt ist und in Wirklichkeit nichts davon existiert.“
Wiederholte Forderungen der Akademie nach Unterstützung bei den Verantwortlichen für Bildung der Regionalregierung seien bisher erfolglos geblieben. Die Stellen hätten angeblich keine Mittel, um die Akademie zu unterstützen, beklagt Ayay gegenüber Servindi.
Lehrer unterrichten ehrenamtlich
Die vor 25 Jahren gegründete Akademie hat nach Aussagen des Direktors inzwischen 47 Zweigstellen eröffnet, in denen Ehrenamtliche unterrichten. Es sei jedoch frustrierend mit anzusehen, dass im Ausland Quechua gelehrt werde, während das Land der Inkas die indigenen Sprachen vernachlässige, unterstreicht der Leiter der Akademie, der auch selbst Quechua unterrichtet. (bh)
Quelle: Servindi