Bürgermeister fliehen in die USA
Immer mehr mexikanische Bürgermeister ziehen sich angesichts der Bedrohung durch die Drogenkartelle zumindest zeitweise auf US-amerikanisches Gebiet zurück. Nach lokalen Medienberichten haben bereits einige Kommunalpolitiker ihren Lebensmittelpunkt auf die andere Seite der Grenze verlegt, um das eigene und das Leben der Familienangehörigen zu schützen. Die bedrohten Politiker kehrten zum Dienst aber in die Stadtverwaltung zurück.
Erst in dieser Woche wurde der Bürgermeister der Kleinstadt Tancitaro, Gustavo Sanchez und sein Berater ermordet. Sanchez ist damit bereits der fünfte Bürgermeister, der in Mexiko seit August getötet wurde. Erst im Dezember waren in Tancitaro Sanchez Vorgänger und sieben Mitarbeiter wegen Drohungen der Drogenmafia zurückgetreten.
In Tancitaro hatte die mexikanische Armee im Kampf gegen den Drogenhandel zuletzt mehr als 20 Drogen-Labore entdeckt und zerstört. Als Reaktion darauf wurden zahlreiche Polizeibeamte ermordet. Zuvor wurde bereits der Chef des örtlichen Gemeinderats entführt, gefoltert und getötet. (TK)