Botschaftseröffnung normalisiert diplomatische Beziehungen
Nach jahrzehntelanger Eiszeit zwischen den USA und Kuba haben beide Länder heute wieder volle diplomatische Beziehungen aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, habe die US-Vertretung in Havanna wieder den regulären Botschaftsstatus. Auch die Interessenvertretung Kubas in Washington nur drei Kilometer nördlich des Weißen Hauses, erhält den seit Abbruch der Beziehungen 1961 entzogenen Botschaftsstatus zurück.
Der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen war 2011 die Aufweichung der US-Sanktionen durch Erleichterung von Finanzgeschäften und Visavergabe vorangegangen. 2013 kam es bei der Trauerfeier des verstorbenen Ex-Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, zu einem symbolischen Händedruck zwischen den Präsidenten Barack Obama und Raúl Castro. Unter Ägide des Vatikan begannen Geheimverhandlungen, die 2014 im Versprechen Obamas mündeten, Gespräche zur Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zu führen. Die USA verpflichteten sich dabei, das politische und wirtschaftliche System auf Kuba zu respektieren.
2014 ließen Kubas Behörden den 2011 verurteilten US-Geheimdienstler Alan Gross auf freien Fuß, im Tausch gegen die Freilassung von drei kubanische Agenten. Seit Januar 2015 ermöglichte Washington für Kubaner neue Erleichterungen für Reisen und Handel. Nach den ersten direkten Gesprächen der Präsidenten beider Länder seit dem Bruch 1956 auf dem Amerikas-Gipfel in Panama, strichen die USA die Karibikinsel im Mai von der Terror-Liste. Am 1. Juli 2015 schließlich geben beide Staatschefs den Austausch von Botschaftern bekannt. (bb)
Foto: The U.S. Army, CC BY 2.0