Bischof Ruiz Garcia gestorben
Samuel Ruiz Garcia, ehemaliger Bischof von San Cristobal de las Casas, ist tot. Er starb am Montag (24.01.) im Alter von 86 Jahren in Mexiko-Stadt, wie die Mexikanische Bischofskonferenz mitteilte. Sein Körper sei in die Kathedrale von Cristobal de las Casas überführt worden. Die Begräbnisfeier findet an diesem Mittwoch statt.
Der am 11. November 1924 geborene Ruiz Garcia leitete das Bistum im Krisen-Bundesstaat Chiapas von 1960 bis 2000. Er setzte sich besonders für die indigenen Ureinwohner ein. Er war Mitglied und zwischenzeitlich auch Vorsitzender der nationalen "Vermittlungskommission", die nach dem Aufstand für die Rechte der Indios in Chiapas zwischen der Zapatisten-Guerilla EZLN und der mexikanischen Regierung verhandelte.
Wegen seines Eintretens zugunsten der Unterdrückten wurde der Bischof mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Zudem erhielt er für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Simon-Bolivar-Preis der UNESCO im Jahr 2000.
Bei seinem Einsatz für die Indigenen in der südmexikanischen Diözese gab es zeitweise erhebliche Spannungen mit der Amtskirche. Im Oktober 1993 legte die Vatikanbotschaft in Mexiko Ruiz wegen theologischer Unstimmigkeiten und seiner seelsorglichen Praxis einen Rücktritt nahe; der Bischof lehnte dies ab. Daraufhin ernannte Rom einen beigestellten Bischof, einen sogenannten Koadjutor. Später legten sich die Spannungen wieder.
Quelle: kna