Bischof kritisiert Freigabe von Gen-Saatgut
Der katholische Bischof Mario Melanio Medina hat die Freigabe von genmanipuliertem Saatgut für Mais und Baumwolle in Paraguay kritisiert. Damit fordere die neue Regierung von Federico Franco das paraguayische Volk heraus, sagte der Oberhirte von San Juan Bautista de las Misiones der Tageszeitung "ABC". Mit der per Dekret erfolgten Zulassung stelle sich Franco auf die Seite der Einflussreichen im Land, obwohl bekannt sei, dass das veränderte Saatgut das ökosystem und die Landwirtschaft zerstören könne.
Auch der Grünen-Bundestagsabgeordnete Thilo Hoppe verurteilte während seines Aufenthaltes in Paraguay am 21. August die Zulassung des Gen-Saatguts im Eilverfahren. Franco begehe mit der Zulassung per Dekret Verfassungsbruch, da die Entscheidung an allen Umweltgesetzen und vorgeschriebenen Prüfverfahren vorbei getroffen worden sei.
Paraguays Senat hatte im Juni die Amtszeit des gewählten Präsidenten Fernando Lugo vorzeitig für beendet erklärt. Zuvor hatte die Abgeordnetenkammer des südamerikanischen Landes eine Amtsenthebungsklage gegen den linksgerichteten Präsidenten eingereicht. Begründet wurde dies mit Mängeln in der Amtsführung.
Quelle: KNA