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Brasilien |

Bischof Cappio: Wasser-Großprojekte gescheitert

Der als Umweltbischof bekannte katholische Bistumsleiter von Barra in Brasilien, Flavio Cappio, sieht die großen Staudammprojekte in seinem Land als gescheitert an. Unmittelbar nach den letzten Präsidentschaftswahlen seien die Arbeiten am Sao Francisco komplett gestoppt worden, sagte Cappio in einem Interview der katholischen Nachrichtenagentur APIC zum Weltwassertag. Die unfertige Baustelle biete heute ein "desolates Bild". Die Umleitungskanäle seien aufgrund der Hitze und der extremen Trockenheit bereits in starkem Verfall. Nach Angaben Cappios sind lediglich 15 Prozent der Arbeiten realisiert.

Der Bischof, der zwei Mal gegen das Megaprojekt in Hungerstreiks trat, wertet die Stauung des Sao Francisco als ein "offensichtliches Beispiel von Korruption", hinter dem auch wahltaktische Überlegungen der Regierung gestanden hätten. Riesige Summen seien an den Ufern des Flusses versandet, statt etwas für die bedürftige Bevölkerung dort zu tun.

Geld verschwendet und Vegetation zerstört

Die Menschen der Region beobachten die Situation nach Worten Cappios "mit einer Mischung aus Freude und Empörung". Mit Freude deshalb, weil "wir eine Umweltkatastrophe verhindert haben". Mit Empörung, weil bereits so viel Geld verschwendet und hunderte Quadratkilometer Vegetation zerstört worden seien.

Auch das Riesenprojekt eines Wasserkraftwerks in Belo Monte am Amazonas steht nach Meinung Cappios vor dem Aus. Nach und nach würden auch dort die Arbeiten nachlassen, so die Prognose des Bischofs. Er warnte erneut vor "absurden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen" im Fall eines Weiterbaues. "Das Unglaublichste von allem aber ist", so Cappio, "dass sich das Projekt auf Technologien stützt, die heute bereits komplett überholt sind."

Wie sein Amtsbruder Erwin Kräutler steht Bischof Cappio (65) für das soziale und politische Engagement der Kirche in Brasilien. Seit 1997 leitet der Franziskaner die Diözese Barra im Bundesstaat Bahia, einer der ärmsten Regionen des Landes. Durch seinen Kampf gegen die Umleitung des Sao-Francisco-Flusses wurde Cappio über die Grenzen des Landes hinweg bekannt.

Quelle: KNA

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