Bischöfe besorgt über Schwäche der Demokratie
Die guatemaltekische Bischofskonferenz hat heftige Kritik am aktuellen Zustand der Politik und der Gesellschaft des mittelamerikanischen Landes geübt. Nach ihrer turnusmäßigen Vollversammlung drückten die Bischöfe ihre Besorgnis über den schleppenden Wiederaufbau des Landes nach den jüngsten Wirbelstürmen, das Anwachsen der Gewalt und die Schwäche der Demokratie in Guatemala aus. "Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen der Armut, der Kriminalität und der Gewalt", heißt es in einer in dieser Woche veröffentlichten Stellungnahme. Nur wer die Armut bekämpfe, kann auch die Kriminalität und Gewalt erfolgreich zurückdrängen, schreiben die Bischöfe. Zugleich sei die Zunahme von Korruptionsfällen in den Polizeibehörden besorgniserregend. Die in Guatemala diskutierte Einführung der Todesstrafe lehnen die Bischöfe als Lösung des Kriminalitätsproblems ab.
Auch die Demokratie sein in Gefahr: "Wir stellen fest, dass die Macht des Geldes unser Land korrumpiert hat." Vor allem die Rechte von Minderheiten seien in Gefahr, weil immer mehr ökonomische Interessen das Handeln der Politik bestimmten. Die Gottesdienste des bevorstehenden ersten Sonntags im September widmen die Bischöfe allen Migranten, "die in diesen schweren Tagen unsere Unterstützung und unser Gebet benötigen." (tk)