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BID: Gewalt belastet Wirtschaft massiv

Foto: Adveniat/Pohl.
Foto: Adveniat/Pohl.

Das hohe Maß an Gewalt in Lateinamerika ist nicht nur eine menschliche Tragödie, sondern belastet auch die Wirtschaft. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) am vergangenen Wochenende in Washington präsentierte.

Dementsprechend kostet die hohe Zahl der Gewaltverbrechen die Region jährlich 260 Millionen US-Dollar. Das entspricht 3,5 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts. Dieser Wert ist in den so genannten entwickelten Nationen der Welt nur halb so hoch. "In Lateinamerika leben neun Prozent der Weltbevölkerung, aber hier werden ein Drittel aller Morde weltweit begangen. Jeden Monat sterben 11.000 Menschen einen gewaltsamen Tod", sagte Carlos Santiso von der BID bei einer Pressekonferenz, "Dies betrifft vor allem die jungen Menschen Lateinamerikas und bedroht somit die Zukunft der Region."

Erstmals vergleichbare Daten

Für die Erhebung hat die Organisation drei Dimensionen von Kosten festgelegt: Die Investitionen des Privatsektors (Unternehmen und Privathaushalte) in Sicherheitsmaßnahmen (1,37 Prozent des BIP in Lateinamerika), die staatlichen Ausgaben für Gefängnisse, Strafjustiz und Polizeiarbeit (1,51 Prozent des BIP in Lateinamerika) sowie die sozialen Kosten (0,64 Prozent des BIP in Lateinamerika).

Die sozialen Kosten werden ausschließlich monetär, als Einkommensausfall von Opfern und Inhaftierten, eingerechnet. In die Statistik fließen hingegen mögliche indirekte Kosten nicht ein, wie sie beispielsweise durch das veränderte Verhalten der Menschen aus Angst verursacht werden. Bei der Erhebung wurden insgesamt 17 Saaten Lateinamerikas untersucht und mit sechs entwickelten Ländern verglichen.

Ausgeprägte regionale Unterschiede

Der Durchschnittswert von 3,5 Prozent beinhaltet laut der Internationalen Bank eine große Heterogenität innerhalb der Region. An der Spitze der traurigen Statistik steht bei der Erhebung Honduras (6,51 Prozent) dicht gefolgt von El Salvador (6,16 Prozent). Mit etwas Abstand folgen anschließend die Bahamas (4,79 Prozent) und Jamaika (3,99 Prozent). In vielen Ländern Südamerikas sind die direkten Kosten von Gewalt deutlich niedriger. So legen sie bei 2,77 Prozent in Peru und bei 2,23 in Uruguay. Zum Vergleich: In den USA betragen diese Kosten 2,75 Prozent und in Deutschland 1,34 Prozent.

Die BID weist in dem Report darauf hin, dass hohe staatliche Ausgaben in der Sicherheitspolitik nicht unbedingt zu weniger Gewalt führen. Dies würden die Beispiele El Salvador und Honduras belegen. Die internationale Institution wies darauf hin, dass die hohen Kosten die Staatshaushalte und Menschen in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit sehr stark belasten. (aj)

Den kompletten Bericht der Interamerikanischen Entwicklungsbank können Sie hier nachlesen: The Cost of Crime.

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