Belo Monte ein finanzielles Risiko
Die Nichtregierungsorganisation „Amigos da Terra“ warnt Investoren vor möglichen finanziellen Schäden infolge eines Engagements beim Bau des umstrittenen Staudammprojektes Belo Monte im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará. Ein entsprechender Bericht mit dem Titel „Mega-Projekt, Mega-Risiken“ ging an etwa 20 Finanzinstitutionen. In der Studie heißt es, aufgrund der begrenzten Leistung des Wasserkraftwerkes würden die hohen Kosten nicht aufgewogen. Zugleich zögen Unternehmen, welche in das Projekt Belo Monte investierten die Verantwortung für soziale und Umweltschäden auf sich, welche entstünden.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Die beteiligten Partner sehen sich bereits jetzt juristischen Anfechtungen ausgesetzt: Die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstößen, zudem sind zehn Klagen von zivilgesellschaftlichen Organisationen anhängig. Neben der Erschleichung von Umweltlizenzen wird auch die Verletzung internationaler Menschenrechtsabkommen von Gegnern des Projektes beanstandet.
Kaum Strom in Trockenzeit
Das Projekt Belo Monte sieht die Flutung von 400.000 Hektar amazonischen Regenwaldes vor. Es würde sich über Hunderte von Kilometern auf den Lauf des Rio Xingu auswirken. Über 40.000 Menschen droht die Vertreibung, darunter indigene Gemeinschaften verschiedener Ethnien. Kritiker weisen darauf hin, dass das Wasserkraftwerk während der Trockenperiode von Juli bis Oktober lediglich 10 Prozent seiner Stromerzeugungskapazität ausschöpfen könnte. (bs)
Quelle: Agencia Púlsar
Das deutsche Solidaritätsnetzwerk KoBra (Kooperation Brasilien) ruft dazu auf, eine Online-Petition der internationalen Nichtregierungsorganisation Avaaz gegen Belo Monte zu unterzeichnen:
http://www.avaaz.org/po/pare_belo_monte/?fpla