Baumhochzeit für den Umweltschutz und Mutter Natur
Unter dem Motto „Cásate con un arbol“ (dt.: Heirate einen Baum!) haben am vergangenen Wochenende in Argentinien Hunderte Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten Bäume geheiratet und neue Bäume gepflanzt. Mit der Aktion in der Hauptstadt Buenos Aires protestieren die Naturschützer gegen die aus ihrer Sicht mangelhafte Umweltpolitik der Regierung von Präsident Mauricio Macri, berichtet die Nachrichtenagentur EFE.
Der Initiator der Baumhochzeit, der Peruaner Richard Torres von der Öko-Plattform „Corazones Verdes“ (dt.: Grüne Herzen) begründete die Massenaktion mit der „größten Umweltkrise“ in der Geschichte des südamerikanischen Landes. Bei der Baumheirat wählten die Ehefrauen und Ehemänner ihre symbolischen Partner im Palermo-Hauptstadtwald aus. Wie bei einer echten Zeremonie wurde ein Ring übergeben, es gab einen „ersten Kuss“ und sogar einen ersten Tanz der frisch Vermählten.
Anschließend pflanzte die Hochzeitsgesellschaft 5000 neue Bäume, berichtete die Tageszeitung „La Sirena“. Viele Baumeheleute würden Polyamorie praktizieren und hätten zu dritt, viert oder fünft gemeinsam einen Baum geehelicht. „Das alles ist kein Witz, das ist sehr stark, sehr ernst. Wenn eine Person einen Baum heiratet, dann verpflichtet er sich. Wenn er sein Versprechen nicht einhält, dann werden die vier Kräfte der Natur wütend sein“, beruft sich Torres auf die Pachamama, die andine Gottheit der Mutter Erde. Mit der Opfergabe von Blumen, Wasser, Salz und Zucker an die Pachamama baten die Teilnehmer schließlich die Natur um Vergebung für die vom Menschen verursachten Umweltschäden. (bb)