Bauern protestieren für Agrarreform
Nach tagelangen Protesten von Indigenen und Bauern vor dem Regierungspalast in Guatemalas Hauptstadt Guatemala-Stadt haben sich die konservative Regierung und die Demonstranten am Wochenende, 12./13. August 2017, auf erste Verhandlungen geeinigt. Innerhalb der nächsten drei Monate werde an Lösungen zur Überwindung von dringenden sozialen Problemen wie die Legalisierung von Landbesitz, ein Ende der Vertreibung, der Kriminalisierung von Bauernaktivisten und an Konflikten um Staudämme und Infrastruktur gearbeitet, so die Tageszeitung "El Universo".
Vertreter von 150 Gemeinschaften in den Departamentos Alta Verapaz, Baja Verapaz, Izabal und Quiché verabredeten mit Regierungsvertretern die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, so Bauern- und Indigenenvertreterin Lesvia Artola am Samstag, 12. August 2017, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. "Wir beenden das Protestcamp, aber damit es ganz klar ist: Wenn der Staat die Vereinbarungen in den nächsten drei Monaten nicht einhält, dann kommen wir zurück in die Stadt", kündigte Artola weitere Proteste an.
Es müsse "spürbare" Verbesserungen geben, so die Aktivistin weiter. "Es gibt einen Fahrplan, mit Maßnahmen in allen Bereichen. Wir werden den Dialog weiterführen, damit jedes Problem zu einem glücklichen Ende führt", versicherte Regierungsverhandler Sergio Flores gegenüber Journalisten. Seit Jahren kommt es in dem mittelamerikanischen Land immer wieder zu Sozialproteste. Offiziellen Daten zufolge leben 59 Prozent aller 16 Millionen Guatemalteken in Armut. Die meisten von ihnen sind Indigene auf den Hochebenen im Osten und Norden. (bb)