Avatar-Regisseur gegen Megastaudamm in Brasilien
Sao Paulo. Starregisseur James Cameron hat sich gegen den Bau des Belo-Monte-Staudammes am nordbrasilianischen Xingu-Fluss erklärt. Am Rande einer Umweltschutzveranstaltung in der Amazonas-Stadt Manaus bat der Blockbuster-Macher ("Titanic", "Avatar") Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva das geplante Projekt zu stoppen, wie Zeitungen am Sonntag berichteten.
"Ich beschwöre die Regierung Lula dieses Projekt noch einmal zu überdenken," sagte Cameron. der geplante Staudamm bedrohe die Lebensgrundlage Tausender Ureinwohner und die Umwelt, so der Regisseur. Der Kampf der Kaiapo-Indios sei mit dem des Na´vi-Volkes aus seinem Erfolgsfilm "Avatar" zu vergleichen, nur "dass es hier keine geflügelten Personen" gäbe, die zur Hilfe eilen könnten. Die Ureinwohner bedankten sich für Camerons Unterstützung mit einer traditionellen Zeremonie die den Regisseur laut Zeitungsmeldungen zu Tränen rührte.
Gegen das Staudammprojekt hatten sich bereits der Indio-Missionsrat der katholischen Kirche, die Brasilianische Bischofskonferenz und zahlreiche brasilianische und internationale Nichtregierungsorganisationen ausgesprochen. Für April plant die Regierung die öffentlichen Ausschreibungen für das umgerechnet rund 8,5 Milliarden Euro teure Projekt.
Mit der Fertigstellung von Damm und Kraftwerk wird für 2015 gerechnet. Dann soll das Kraftwerk 11.200 Megawatt Strom liefern und wäre damit Brasiliens zweitgrößtes Anlage dieser Art. Bereits seit den 1970er Jahren kämpfen Ureinwohner und Umweltschutzgruppen gegen den Staudamm, durch den gut 500 Quadratkilometer Urwald überschwemmt werden sollen und Tausende von Indio-Familien umgesiedelt werden müssten. Im Januar hatte die brasilianische Umweltbehörde die Lizenz für den Bau erteilt.
Quelle: kna