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Uruguay |

Ausländische Investoren beim Landkauf an der Spitze

83 Prozent des im Jahr 2010 in Uruguay verkauften Landes wechselte in die Hände ausländischer Investoren. Das geht aus einem Bericht des Nationalen Instituts für Agrarbesiedlung (INC) hervor. Demnach kauften Brasilianer 23 Prozent, Argentinier 17 Prozent, Europäer insgesamt 33 Prozent und US-Amerikaner 4 Prozent.

Der Bericht erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem Uruguays Regierung unter dem linksgerichteten Präsidenten José Mujica an einem Gesetzesprojekt arbeitet, um große Landflächen künftig in uruguayischem Besitz behalten zu können.

Land ein Handelsgut wie jedes andere?

Mit 176.000 Quadratkilometern ist Uruguay in etwa halb so groß wie Deutschland. Senator Jorge Larrañaga von der oppositionellen konservativen Alianza Nacional erklärte vor einiger Zeit in einer Parlamentsdebatte, die Regierung der linken Frente Amplio habe fast 40.000 Quadratkilometer Land in ausländische Hände gegeben. Das entspräche knapp einem Viertel der gesamten Landesfläche. Zu fragen sei, ob es sich bei Land um ein handelbares Gut handele. Larrañaga forderte Uruguays Regierung dazu auf die wirtschaftlichen, sozialen und die ökologischen Folgen des Verkaufs zu untersuchen.

Brasilien als Vorbild für Limits

Ein Vorbild für Uruguay könnte der große Nachbar Brasilien sein - also ausgerechnet einer der größten Käufer uruguayischen Landes. Seit 2010 gibt es in Brasilien eine Vorgabe, dass nicht mehr als 25 Prozent des Landes jeder Gemeinde Unternehmen gehören dürfen, die sich unter ausländischer Kontrolle befinden. Auch Argentinien bewegt sich in die gleiche Richtung. In Uruguay geht der Trend jedoch sogar dahin, dass nicht nur ausländische Privatunternehmen, sondern auch Regierungen über staatliche Unternehmen Land kaufen, wie beispielsweise Südkorea. Interesse gezeigt haben zudem China und Saudi-Arabien.

Kaufmotiv sind Rohstoffe

Die Regierung Mujica will grundsätzlich einer Landkonzentration entgegenwirken, das heißt, auch uruguayischen Investoren soll ein Limit gesetzt werden. Kritische Stimmen weisen darauf hin, dass der Verkauf des Landes an ausländisches Kapital Folge der hohen Landkonzentration in Uruguay sei, weshalb zuerst dieses Problem angepackt werden müsste. Einige Unternehmen besitzen bis zu 2.500 km² Land. Die wachsende Nachfrage hängt nicht zuletzt mit dem Interesse an seltenen Rohstoffen zusammen, deren Weltmarktpreise in die Höhe geschossen sind.

Quelle: Adital, deutsche Übersetzung: Bernd Stößel

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