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Kuba |

Ausbeutung von Zeolith im groüen Stil geplant

Havanna. Dass Zeolith zum Schutz der Umwelt beiträgt und auch in unzähligen anderen Bereichen von außerordentlichem Nutzen ist, wissen nicht nur Mineralogen. Auch die kubanische Regierung hat die Bedeutung der kristallinen Substanz erkannt und will nun die landeseigenen Zeolith-Lagerstätten im großen Stil vermarkten.

Nach Ansicht der Wissenschaftlerin Martha Velásquez spielt das vulkanische Mineral eine wesentliche Rolle in der gegenwärtigen und künftigen Entwicklung des Inselstaates. Seine mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten verdanken die ´Siedesteine´ vor allem ihren biogenen katalysierenden und regulatorischen Funktionen. Von der Beseitigung schädlicher Gase und der Reinigung von Trink- und Abwasser über den Schutz der Böden bis zur Herstellung von Parfüm – Zeolith macht´s möglich.

Der vielseitige Bioregulator besitzt aufgrund seiner vielen Poren und Kanäle eine große innere Oberfläche, die eine extrem hohe und spezifische Fähigkeit zum Ionenaustausch, zur Anreicherung von Stoffen aus Gasen oder Flüssigkeiten an der Oberfläche von Festkörpern (Adsorption) und zur Anlagerung von Wassermolekülen an gelöste Ionen (Hydratation) bietet. Lediglich ein Gramm Zeolith kann eine Oberfläche von bis zu 1.000 Quadratmetern aufweisen.

Velásquez, Mitarbeiterin des staatlichen Forschungszentrums für die Bergbau- und Metallindustrie, hebt vor allem die besondere Fähigkeit zum Ionenaustausch hervor. Zeolith ist aufgrund dieses Austausches fähig, auch renitente Schadstoffe zu binden und somit aus dem Verkehr zu ziehen. Der Filtrationsmechanismus ermöglicht sogar die Selektion von Schwermetallen.

Das Multitalent ist in der Fischzucht, Aquaristik ebenso gefragt wie bei Herstellern von Kühlschränken und Wärmespeichergeräten. In der Landwirtschaft verbessert es die Qualität der Böden und steigert die Wirksamkeit chemischer und organischer Düngemittel. Es lässt sich problemlos kompostieren, ohne die Umwelt zu belasten.

In Kuba hatte die Weltwirtschaftskrise jedoch die Zeolith-Förderprogramme vorübergehend zum Erliegen gebracht. Sie verursachte einen Mangel an Kapital und Transportprobleme. Nun soll die geplante Reaktivierung der Landwirtschaft dem Mineral ein Comeback verschaffen. Experten zufolge ist es wichtig, das Vertrauen in kubanisches Zeolith herzustellen. "Wir wollen die verfügbaren Ressourcen unseres Landes einsetzen, doch müssen wir überzeugend darlegen können, dass wir mit unserem Produkt und vor allem mit unseren Produktionstechnologien konkurrieren können", ist aus Expertenkreisen zu hören.

Exporte versiebenfacht

Der karibische Inselstaat exportierte 2008 die 600 Tonnen Zeolith, im darauf folgenden Jahr waren es mehr als 4.490 Tonnen. Ein wichtiger Abnehmer ist Brasilien, wo das Mineral unter anderem die in Waschmitteln enthaltenen umweltbelastenden Pentanatriumtriphosphate ersetzen sollen. Triphosphate wirken wasserenthärtend und unterstützen somit die Wirkung von Tensiden. Groß ist die Nachfrage nach Zeolith generell vor allem in Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada und einigen lateinamerikanischen Ländern. Brasilianische und japanische Unternehmen wüssten bereits das hochwertige kubanische Zeolith zu schätzen, betonte die Wissenschaftlerin Velásquez. Das nächste Ziel müsse sei, im Interesse einer höheren Wertschöpfung das Mineral in Kuba weiterzuverarbeiten. Bisher fehlten dazu jedoch die finanziellen Mittel.

Autorin: Patricia Grogg (IPS Weltblick), Deutsche Bearbeitung: Mario-Francisco Zodl

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