Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Kolumbien |

Aufruf zum Schutz der Zivilbevölkerung

Nicht nur der gewaltsame Konflikt, sondern auch Pestizidbesprühungen und Aktivitäten multinationaler Unternehmen gefährden immer stärker das Leben der Zivilbevölkerung. Mitglieder des Netzwerks für Menschenrechte der Region Cauca fordern besseren Schutz.

Der gewaltsame Konflikt fordert das Leben von immer mehr Unbeteiligten, berichtet das Netzwerk für das Leben und die Menschenrechte von Cauca, im Südwesten Kolumbiens. Allein im April und in der ersten Mai-Hälfte dieses Jahres hat der bewaffnete Konflikt in Cauca 50 Menschen das Leben gekostet.Die Opfer waren vor allem Zivilisten: Kleinbauern, Indigene und Afrokolumbianer, die in der Region leben.

So wurde etwa am 16. Mai die 27-jährige María del Pilar Ull Secue vom Volk der Nasa ermordet. Vermummte befahlen der jungen Indigenen, den Bus zu verlassen, mit dem sie und ihre Familie unterwegs waren. Als sie sich weigerte, eröffneten die Täter vor den Augen der beiden kleinen Kinder des Opfers und des Ehemanns das Feuer. Am 7. Mai wurden sieben Menschen umgebracht, die alle zur gleichen Familie gehörten.

Widerstand gegen Pestizidbesprühungen und Megaprojekte

Seit März protestieren indigene und afrokolumbianische Gemeinden in der Pazifikregion des Departements Cauca gegen die Entscheidung der kolumbianischen Regierung, Landstriche aus der Luft heraus mit dem hochgiftigen Pflanzenschutzmittel Glysophat zu besprühen, um Kokapflanzen zu vernichten. Denn das Gift gelangt auch in Fischfangreviere und in Wasserquellen. Dies gefährdet die Gesundheit der lokalen Bevölkerung und ihre Versorgung mit Nahrungsmitteln.

Vollkommen unverständlich wird diese Besprühung, wenn man weiß, dass in vielen der besprühten Regionen überhaupt kein illegaler Kokaanbau stattfindet. Außerdem hat die Regierung die Bewohner der Region nicht vorab zur Rate gezogen. Dort, wo Koka angebaut wird, hätten Ersatzprogramme angeboten werden können, um den Kleinbauern ein Einkommen zu sichern. Dies ist aber nicht geschehen. Konfliktpotenzial bergen auch die multinationalen Unternehmen und die Megaprojekte in der Region.

Militarisierung der Region

Die Region erlebt eine starke Militarisierung und zunehmende Gewalt. Vom 1. Januar bis zum 16. Mai diesen Jahres wurden in Cauca 103 Gewalttaten verübt, die in direktem Zusammenhang mit dem bewaffneten Konflikt in Kolumbien stehen. Angesichts der anhaltenden schweren Menschenrechtsverletzungen verlangen wir besseren Schutz für die Bevölkerung, den sowohl die Behörden in Cauca als auch die kolumbianische Regierung gewährleisten müssen.

Wir vom Netzwerk für das Leben und die Menschenrechte von Cauca rufen die bewaffneten Akteure, seien sie legal oder illegal, dazu auf, das Leben der Zivilbevölkerung zu achten, keine Minderjährigen für ihren Kampf zu rekrutieren und sich an Menschen- und Völkerrechte zu halten.

Quelle: Adital, deutsche Bearbeitung: Bernd Stößel

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