Ashton: Krise ist nicht vorbei
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat sechs Wochen nach dem Erdbeben auf Haiti zu weiterer Hilfe für das Land aufgerufen. Die Krise sei noch nicht vorbei, sagte sie am Montag nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel. Ashton rief dazu auf, die gegenwärtigen Bedürfnisse Haitis wahrzunehmen. Das Land brauche nun einen "Marshall-Plan" und eine langfristige Entwicklungsperspektive. Besondere Aufmerksamkeit forderte Ashton für Kinder.
Nach Angaben der EU-Außenbeauftragten haben eine Million Menschen auf Haiti keine Unterkunft. Etwa 70 Prozent davon lebten unter Planen, 15 Prozent hausten in reparaturbedürftigen Häusern, die übrigen seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen. Ashton mahnte, die Probleme bis zur Ende März einsetzenden Regenzeit zu lösen. Zugleich forderte sie die EU auf, ein Signal der langfristigen Unterstützung zu schicken. Ashton wird kommende Woche Haiti besuchen.
Auch der deutsche Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer (FDP), bezeichnete den Bedarf an Notunterkünften auf Haiti als besonders groß. Die Bundesregierung habe deswegen die deutsche Hilfe von 15 Millionen Euro um weitere 2 Millionen Euro aufgestockt. Rund sieben Millionen davon seien für den Bau von Notunterkünften vorgesehen.
Hoyer sagte, nötig beim Wiederaufbau auf Haiti sei eine starke Rolle der Vereinten Nationen. Der Staatsminister schloss nicht aus, dass die Hilfe für Haiti weiter aufgestockt werden müsse. Um darüber entscheiden zu können, müssten aber die Ergebnisse der konkreten Bedarfsermittlung abgewartet werden.
Quelle: kna