Armut nimmt unter Macri zu
Die Wirtschaftspolitik von Argentiniens Präsidenten Mauricio Macri hat entgegen seines Wahlversprechens zu einem Anstieg der Armut im krisengeschüttelten Land geführt. Heute lebt jeder dritte Argentinier (32 Prozent) in Armut, berichtet die Tageszeitung „Clarín“ zu Wochenbeginn über jüngste Erhebungen der nationalen Statistikbehörde INDEC. Im vergangenen Jahr lag die Armutsquote noch bei 28,5 Prozent.
„Durch die Geldabwertung, die uns eine Rückkehr der Inflation gebracht hat, müssen wir beobachten, dass wir Errungenschaften wie die Armutsverminderung verlieren werden“, gestand Macri auf einer Pressekonferenz erstmals in seiner Amtszeit die negativen Folgen seines Wirtschaftskurses ein.
Die Folgen eines Lebens in Armut erfasste eine Studie der Katholischen Universität Argentinien (UCA). 63,9 Prozent der in Armut lebenden Argentinier würden unter „psychologischen Beschwerden“ wie leichten Depressionen und Unruhe leiden, berichtet die Tageszeitung „Página12“. Argentiniens Wirtschaft durchlebt einen Abschwung, die Kaufkraft großer Teile der Bevölkerung ist wegen einer erwarteten Inflation von mindestens 30 Prozent stark zurückgegangen, die Arbeitslosigkeit ist gestiegen. (bb)