Aparecida erwartet 600.000 Pilger zum Marienjubiläum
Brasiliens wichtigster Wallfahrtsort Aparecida bereitet sich auf die 300-Jahr-Feier der Marienerscheinung am Donnerstag, 12. Oktober 2017, vor. Rund 600.000 Pilger aus ganz Brasilien werden dann in der Kleinstadt in Südostbrasilien erwartet. Papst Franziskus übersandte als besonderes Geschenk zu dem Jubiläum eine Goldene Rose. Franziskus wird in Aparecida durch den italienischen Kardinal Giovanni Battista Re vertreten.
Die "Papstrose" ist ein Symbol für die Verehrung der Muttergottes. Normalerweise wird der mit dem Papstwappen versehene Rosenzweig nur einmal im Jahr verliehen. Da der Papst jedoch bereits im Mai eine Papstrose an den portugiesischen Wallfahrtsort Fatima verschenkt hatte, machte der Vatikan in diesem Jahr eine Ausnahme und vergab zwei Rosen. Bereits 1967 und 2007 hatte Aparecida dieses Geschenk erhalten.
Zu Fuß über die Autobahn
Aus allen Regionen Brasiliens sind derzeit Pilger in das rund 150 Kilometer von Sao Paulo und 300 Kilometer von Rio de Janeiro entfernte Aparecida unterwegs. Alleine über die Autobahn, die die beiden Metropolen verbindet und durch Aparecida führt, sollen rund 13.000 Pilger zu Fuß kommen. Ein Pilger ist dabei von einem Fahrzeug erfasst und getötet worden. Insgesamt sollen in diesem Jubiläumsjahr rund 12 Millionen Gläubige Aparecida besuchen.
Das portugiesische Wort "Aparecida" bedeutet übersetzt "Die Erschienene". Fischer sollen eine Figur der schwarzen Madonna, die 36 Zentimeter hoch ist und 2,55 Kilo wiegt, im Oktober 1717 in zwei Teilen aus einem Fluss gezogen haben. Daraufhin sollen sie reichen Fang erzielt haben, nachdem sie zuvor stundenlang leer ausgegangen waren. Diesem ersten Marienwunder folgten weitere Berichte.
An der Fundstelle der Marienfigur wurde zuerst eine kleine Kapelle und später eine große Kirche errichtet. Im Jahr 1955 begann dann der Bau einer Basilika, die 1980 von Papst Johannes Paul II. eingeweiht wurde. Nach dem Petersdom in Rom ist sie der zweitgrößte Kirchenbau der katholischen Welt. Sie fasst mehr als 40.000 Menschen.
Quelle: KNA