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Angriffe auf Indigene nach Bolsonaro-Wahl

Tenharin-Indigene in Brasilien (Foto: Escher/Adveniat)
Tenharin-Indigene in Brasilien (Foto: Escher/Adveniat)

Die Wahl des rechtsextremen Senators Jair Bolsonaro vergiftet das gesellschaftliche Klima gegen Minderheiten wie die indigenen Völker und Nachfahren afrikanisch stämmiger Sklaven in Brasilien weiter. Wie die Nachrichtenagentur EFE berichtet gab es allein in der Nacht zum Wahlsonntag und zum Montag vier gewaltsame Übergriffe und Einschüchterungsangriffe auf indigene Gemeinden. Die Zeitung beruft sich auf den Indigenenmissionsrat CIMI, der vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniatunterstützt wird.

Im Amazonas-Bundesstaat Mato Grosso do Sul hätten Unbekannte die indigene Ortschaft Bororó angegriffen, eine Gemeinde im Indigenen-Schutzgebiet Dorada mit rund 13.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. 15 Mitglieder der Guaraní-Kaiowá-Ethnie seien bei der Attacke durch Männer, die mit Geländewagen und Traktoren in die Gemeinde eingedrungen waren, verletzt worden, unter anderem durch den Beschuss mit scharfer Munition und Gummigeschossen, so die Nachrichtenagentur. Im verarmten Bundesstaat Pernambuco sei in der Nacht zum Montag die Gesundheitsstation in der Siedlung Bem Querer de Baixo angezündet und durch das Feuer zerstört worden.

Die Ortschaft in Gemeinde Jotobá wird immer wieder von weißen Siedlern bedrängt, die sich das Land der ansässigen Pankararus-Indígenas aneignen wollen. Nach ähnlichem Muster hatte es bereits im Oktober mehrere Angriffe auf indigene Brasilianer gegeben. Bolsonaro hetzt offen gegen Indigene und die afrikanischstämmigen Nachfahren der Sklaven im Land. Den Ureinwohnern und Quilombola werden unter seiner Führung „kein Zentimeter“ Land mehr zugestanden, die Schutzgebiete werde er aufheben.

Jedem Brasilianer solle es gestattet sein „eine Schusswaffe zu Hause zu haben“. Im Konflikt der Siedler um Land empfahl der künftige Präsident die Anschaffung eines „Gewehrs“, um sich gegen die MST-Landlosenbewegung durchzusetzen. Die Indigenen und Quilombos bezeichnete der Rechtsaußen als Hindernis für den Fortschritt. Nach einem Besuch in einer Quilombola-Armensiedlung beleidigte der Politiker im Wahlkampf deren Bewohner mit dem Ausdruck „mehr als sieben Arroba“ (ein Arroba rund 11,5 Kg) als fettleibig, dass es „nicht mal zur Fortpflanzung mehr reicht“, sie seien faul und würden den ganzen Tag „nichts machen“. (bb)

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