Amerikanisches Indigene Parlament tagt in Managua
Seit dem 8. April tritt in Nicaragua das Amerikanische Indigene Parlament (PIA) zusammen. Laut der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina wollen die in die Hauptstadt Managua angereisten Delegationen aus 14 Ländern, darunter Mexiko, Honduras, Peru, Panama, Kolumbien, Bolivien, Ecuador und Guatemala eine „Bilanz zu Situation und Perspektiven der indigenen Völker des Kontinents und ihrer Präsenz in den nationalen gesetzgebenden Organen“ ziehen.
Wichtigste Punkte auf der zweitägigen 8. Sitzung des Regionalparlaments ist die Nahrungsmittelsicherheit, so eine Erklärung der Nationalversammlung von Nicaragua. Die Ungleichverteilung von Land, schwache indigene Autonomien und Bergbau werden als Gründe für mangelnde Nahrungsmittelversorgung indigener Völker in Lateinamerika betrachtet. Auf der Tagesordnung stehen zudem politische Beteiligung in nationalen Parlamenten, Bergbau-Konflikte, Konsultationsrecht und genverändertes Saatgut.
Das Amerikanische Indigene Parlament ist ein unabhängiges, multilaterales und permanentes Regionalparlament. Gegründet wurde das in der öffentlichkeit kaum wahrgenommene PIA in Panama auf dem ersten Treffen indigener Parlamentarier im August 1987. Im Verlauf einer regelrechten Gründungswelle interparlamentarischer Regionalparlamente nach Ende der Militärdiktaturen in Lateinamerika trat PIA erstmals 1988 zusammen. Das Exekutivsekretariat hat seine Büros im PIA-Sitz Managua.
Gemäß Statuten hat sich PIA die „Förderung von Frieden, Gerechtigkeit, Gleichheit, Wohlstand und Entwicklung zum Wohle der indigenen Völker von Amerika« auf die Fahnen geschrieben. Das Parlament versteht sich dabei nicht als Alleinvertreter indigener Angelegenheiten, sondern wirkt »in seinem speziellen Bereich auf Gesetze zum Nutzen der indigenen Völker hin«. (bb)