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Peru |

Amazonas-Indigene von Quecksilber bedroht

Ein Bergbauunternehmen am Pass Ticlio. Foto: Adveniat/Steffen
Ein Bergbauunternehmen am Pass Ticlio. Foto: Adveniat/Steffen

Einem Regierungsbericht zufolge, welcher der britischen Tageszeitung The Guardian vorliegt, ist die Gesundheit der Nahua-Ethnie in den Amazonas-Indigenenschutzgebieten Kugapakori, Nagua, Nanti und anderen entlegenen Regenwald-Regionen Perus massiv durch das Umweltgift Quecksilber bedroht. Wie die peruanische Tageszeitung El Comercio am Mittwoch, den 24. Januar 2018, das Blatt zitiert, handele es sich um eine „Quecksilbervergiftungs-Epidemie“, ausgelöst durch Bergbau in den Anden oder den Verzehr von kontaminiertem Fisch.

Grundlage der Berichterstattung über die Gesundheitskrise im tiefen Amazonas ist eine Studie des peruanischen Gesundheitsministeriums, das The Guardian zugespielt wurde. Nachdem 2014 ein Säugling beinahe an einer Quecksilber-Vergiftung starb und zur Behandlung in eine Klinik in der Hauptstadt Lima eingewiesen worden war seien die Behörden auf das Problem aufmerksam geworden, so El Comercio. Anschließende Untersuchungen aus 2015 hatten ergeben, dass von 150 getesteten Nahua 78 Prozent „hohe Konzentrationen von Quecksilber“ im Urin haben.

„Die Ergebnisse sind in höchstem Grade besorgniserregend und ein ernsthaftes Problem für die Menschen, die in Santa Rosa leben“, mahnt der 171-Seiten-Bericht an. Als mögliche Gründe für die Quecksilber-Vergiftung nennt die Studie den Verzehr von vergiftetem Fisch oder Minenabwässer vom Bergwerk Camisea in Cusco. Der Bericht des Gesundheitsministeriums, der erst im Mai 2017 gedruckt worden ist, fordert die Regierung schließlich auf zu prüfen, ob Camisea für die Belastungen verantwortlich ist. Die Amazonas-Indigenenorganisation AIDESEP hatte der Regierung in 2016 vorgeworfen, Informationen über die Quecksilberkrise zu „vertuschen“. (bb)

Nicht nur der Bergbau kann dramatische Folgen für Gesundheit und Leben der Indigenen im Amazonasgebiet haben. Klimawandel, rücksichtslose Ausbeutung von Rohstoffen, Wasserkraftwerke sowie gigantische Soja-, Zuckerrohr- und Palmölplantagen zerstören die Lebenswelt der ursprünglichen Völker Amazoniens. Deswegen setzt sich das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit dem Thema "Zukunft Amazonas" besonders für die Zukunft der bedrohten Völker und Schöpfung am Amazonas in Brasilien, Ecuador und Peru ein.

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