Amazonas-Indígenas wollen Gebiete mit Gewalt verteidigen
In Perus Amazonasregion Atalaya sind Medienberichten zufolge Vertreterinnen und Vertreter von rund 50 indigenen Völkern auf die Straße gegangen. Die Ureinwohner protestieren für die rechtliche Absicherung ihrer territorialen Ansprüche durch die Vergabe von Landtiteln, schreibt die Tageszeitung „El Cuidadano“ am Mittwoch, den 22. August 2018. Auch die Entschädigung für Bergbauschäden wird gefordert.
Hunderte Demonstranten forderten Perus Präsidenten Martín Vizcarra und dessen Premierminister César Villanueva auf, die Indigenengebiete durch Eintragung in die Grundbücher vor Eindringlingen zu schützen. Die Amazonas-Indigenenorganisation AIDESEP hatte in der Vergangenheit immer wieder vor Bergbaufirmen, Holzunternehmen und anderen „Eindringlingen“ gewarnt. Auch solle die Regierung erteilte Forstlizenzen zurücknehmen, so das Blatt. Gefordert werden auch Entschädigungen von Flussverschmutzungen durch Boote von Erdölunternehmen wie Pluspetrol aus Argentinien und Repsol aus Spanien.
Auch sollen die Quecksilbervergiftungen einer Nuahua-Indigenengemeinde untersucht werden, einer Studie zufolge haben 82 der 100 Einwohner gesundheitsschädliche Quecksilberwerte im Blut. Derweil gründeten die Indigenen Autonome Selbstverteidigungsgruppen (CAD), um ihre Gebiete notfalls mit Gewalt zu verteidigen, erklärte AIDESEP in einem Kommuniqué an die Staatsspitze des Landes. An den Protesten nehmen größtenteils Indigene der Asháninka, Ashéninka und Yine Teil. (bb)