Aktivisten werfen Mexiko Menschenrechtsverletzungen vor
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) hat von Mexikos Präsidenten Felipe Calderon einen besseren Schutz von Menschenrechtsaktivisten und Migranten gefordert. ai beklagte in einem am Freitag in Berlin veröffentlichten offenen Brief, dass es immer wieder Berichte über Gewaltexzesse durch staatliche Sicherheitskräfte und Übergriffe gegen Menschenrechtsverteidiger gebe. Calderon soll am Sonntag zu einem zweitätigen Staatsbesuch nach Deutschland kommen.
"Wer sich in Mexiko für die Menschenrechte einsetzt, muss mit willkürlicher Inhaftierung und Verurteilung aufgrund falscher Anschuldigungen rechnen", erklärte die ai-Generalsekretärin für Deutschland, Monika Lüke. Die mexikanische Justiz werde missbraucht, um Kritiker und Aktivisten auszuschalten. Immer wieder würden Menschenrechtsverteidiger ermordet, ohne dass die Täter vor Gericht gestellt würden.
Kritisch äußerte sich ai auch zur Situation Zehntausender Migranten, die auf dem Weg in die USA Mexiko durchqueren. Im allgemeinen Klima der Straflosigkeit in Mexiko würden die Migranten Opfer von Erpressungen, brutaler Übergriffe, sexueller Gewalt, Menschenhandel und Mord. Staatsangestellte seien oft nicht nur indirekt durch Untätigkeit, sondern auch direkt durch Komplizenschaft an den Menschenrechtsverletzungen beteiligt.
Quelle: kna