Aktivisten fordern Migrations-Gesetz
Der Friedensmarsch »Schritt für Schritt Richtung Frieden für den Weg des Migranten« diverser Gruppen der mexikanischen Zivilgesellschaft und Mitgliedern der Katholischen Kirche hat am Montag Mexikos Hauptstadt erreicht. Im Beisein von 300 Aktivisten und Migranten aus Nicaragua, Guatemala und El Salvador bat Organisator Pastor Alejandro Solalinde im Stadtzentrum von Ciudad de Mexiko die Familien ermordeter und entführter Migranten um »Verzeihung«.
»Es wird euch seltsam vorkommen, aber ich bitte euch im Namen der Gesellschaft und Kirche um Verzeihung«, zitierten lokale Medien den prominenten Priester aus Oaxaca. Die »korrupten Regierungen« und das »neoliberale System« habe Mexikos eine »kranke Gesellschaft« beschert. Die »Chancenlosigkeit« seiner Bürger sei Grund für die Kriminalität im Lande, dessen erste Opfer die Migranten seien. Solalinde forderte Kirche, Schulen und Staat zu »Solidarität, Hilfe und Schutz« auf.
Mitorganisator des Marsches Javier Sicilia und Kopf der »Bewegung für Frieden mit Gerechtigkeit und Würde« entschuldigte sich »im Namen unseres Staates« bei den Migranten. Auf einem Treffen mit Senatoren der Oppositionsparteien »Partei der demokratischen Revolution« (PRD) und der »Arbeiterpartei« (PT) warben die Teilnehmer des Friedensmarsches für die Einführung eines Migrations-Gesetzes. Dieses soll Migranten rechtlichen Schutz gewähren und den bisher »Illegalen« ein Transit-Visum ermöglichen.
Pater Solaline ist Koordinator der katholischen Anlaufstelle für Migranten »Pastoral de Movilidad Humana Pacifico Sur del Episcopado Mexicano«. Für sein Engagement erhielt Soaline mehrfach Morddrohungen. In der Gemeinde Ixetepec im Bundesstaat Oaxaca wurde unter seiner Leitung eine Unterkunft für durchreisende Migranten eingerichtet. Mexiko ist Transit-Land für Migranten aus Mittel- und Südamerika in Richtung gen USA. Auf ihrem Weg Richtung Norden werden viele Opfer organisierter Kriminalität, Entführungen, Gewalt und sexuellen Missbrauchs. (bb)