565 Angriffe auf Pressevertreter in den letzten drei Jahren
Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der international zum Schutz der Meinungsfreiheit arbeitenden Organisation „Article 19“ hat es in Mexiko in den letzten drei Jahren 565 Angriffe auf Pressemitarbeiter gegeben. Allein im vergangenen Jahr sind neun Journalisten ermordet worden. 2011 wurden auf Kommunikationsmedien und Pressevertreter insgesamt 172 Attentate verübt.
In den vergangenen drei Jahren sind in Mexiko insgesamt 27 Journalisten umgebracht worden. Am meisten gefährdet sind laut Bericht Medienvertreter im südlichen Bundesstaat Veracruz. Dort hat es allein im vergangenen Jahr 29 Angriffe gegeben, in 2010 wurden 10 Fälle registriert.
53 Prozent der Angriffe gehen von staatlichen Funktionären aus
Während 53 Prozent der Angriffe der letzten drei Jahren von staatlichen Angestellten verübt worden seien, gingen lediglich 3,7 Prozent auf das Konto der organisierten Kriminalität, so der Bericht. Article 19 kritisierte angesichts dieser Zahlen erneut den fehlenden Schutz des Staates für Journalisten und Angestellte im Medienbereich.
Die Arbeit der Spezialstaaatsanwaltschaft für Delikte gegen Pressevertreter sei ineffektiv und mit zu wenigen finanziellen Mitteln ausgestattet. Außerdem sei die Methode der Registrierung, Dokumentation und Aufarbeitung von Attentaten auf Medienarbeiter seitens der Nationalen Menschenrechtskommission unzureichend. (bh)