5000 Menschen arbeiten unter sklavenähnlichen Verhältnissen
Eine jüngste Studie der argentinischen Bundesbehörde für öffentliche Einnahmen (AFIP) schlägt Alarm. In einer seit Anfang des Jahres laufenden Untersuchung im Rahmen eines landesweiten Programms zur Überprüfung prekärer Arbeitsverhältnisse kamen die AFIP-Prüfer zu dem Schluss, dass rund 5000 Menschen in sklavenähnlichen Jobs beschäftigt sind, darunter in Zuliefer-Firmen für international anerkannte Textil-Marken wie Levi´s und Lacoste.
Von überprüften 32346 Arbeitgebern seien bei 392 Firmen »extreme Fälle der Prekarität« festgestellt worden, so der AFIP-Bericht. Von 4969 Arbeitern seien 42 Prozent nicht angemeldet worden, rund sieben Prozent wurden ohne Aufenthaltspapiere angetroffen oder seien Minderjährige, berichteten mehrere argentinische Zeitungen.
Über 3000 der Arbeitnehmer seien in der Landwirtschaft beschäftigt, viele von ihnen Migranten aus dem Nachbarland Bolivien. An zweiter Stelle rangiert mit 646 Fällen das Baugewerbe und die Ziegel-Produktion. 545 Menschen werden in der Forstwirtschaft ausgebeutet, so die Studie. Als Folge der Nachforschungen wurde seitens staatlicher Stellen gegen 106 Arbeitgeber Anzeige wegen illegaler Beschäftigung erstattet. (bb)