32 Superreiche so vermögend wie 300 Millionen Menschen
Die Schere zwischen Arm und Reich bleibt in Lateinamerika an die ungleiche Verteilung von Land und Boden gebunden. Einer Studie der Entwicklungshilfe-Organisation Oxfam zufolge ist der Kontinent zwischen Rio Grande und Feuerland weiterhin die Region mit der ungerechtesten Verteilung von Vermögen und Landbesitz weltweit. Die Hälfte aller Ackerflächen sei im Besitz von nur einem Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe, so die am Mittwoch, 30. November 2016, veröffentlichte Studie.
32 Superreiche hätten so viel Vermögen wie die ärmsten 300 Millionen, wobei Landbesitz 64 Prozent dieses Reichtums ausmacht. 80 Prozent der kleinsten Agrar-Produktionseinheiten würden weniger als 13 Prozent der gesamten Ackerflächen kontrollieren, analysieren die Wissenschaftler in der 100-Seiten-Studie "Landvertriebene: Land, Macht und Ungleichheit in Lateinamerika" offizielle Statistiken der Länder der Region. Während die Mega-Fincas der Superreichen im Schnitt circa 2.000 Hektar (rund 4.000 Fußballfelder) groß sind beträgt die Fläche der kleinsten Bauernhöfe 9 Hektar in Südamerika und 1,3 Hektar in Mittelamerika.
In Argentinien verfügen die größten 1 Prozent der Landbetriebe über eine Fläche von mehr als 22.000 Hektar. In Kolumbien, wo die weltweit größte Ungleichheit bei der Bodenverteilung festgestellt wurde, sind 67,6 Prozent in der Hand von nur 0,4 Prozent der Landwirte. Auf Platz 2 und 3 der Länder mit der größten Landbesitzkonzentration folgen Chile und Paraguay, wo das reichste 1 Prozent 74,4 bzw. 71,3 Prozent ihr Eigen nennen. Die geringste Landkonzentration des oberen Prozents gibt es in Nicaragua (24,6 Prozent), Ecuador (22,62 Prozent) und Uruguay (18,69 Prozent). (bb)
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