21 Tote bei Gefängnisausbruch
Eine "extrem schwer bewaffnete Gruppe" hat den Ausbruch von außen unterstützt. Die Komplizen sprengten eine Gefängnismauer und lieferten sich eine wilde Schießerei mit den Wächtern.
Die Befreiungsaktion fand in der Haftanstalt Santa Izabel nahe der Stadt Belém im Norden Brasiliens statt. Ersten Erkenntnissen zufolge verfügten auch die Häftlinge über Waffen. Sie seien von der bewaffneten Gruppe außerhalb des Gefängnisses unterstützt worden, die Sprengsätze eingesetzt habe, berichten die Sicherheitsbehörden des Bundesstaates Pará. Bei Explosion und Schusswechsel seien schließlich ein Polizist, fünf Gefängnisinsassen sowie 15 Komplizen getötet worden. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Noch ist unklar, wie vielen Häftlingen die Flucht gelungen ist.
In Brasiliens Gefängnissen kommt es wiederholt zu Meutereien mit Todesopfern. Im November 2017 waren 14 Häftlinge aus Santa Izabel geflüchtet. Ein weiterer Fluchtversuch im Januar war gescheitert. In Santa Izabel gab es zuletzt nach Angaben vom Februar 660 Insassen, bei einer maximalen Kapazität von 432 Häftlingen. Ein Bericht der Gefängnisaufsicht hatte im Februar vor der Gefahr eines Fluchtversuchs mit Unterstützung von Außen gewarnt.
Quelle: Deutsche Welle, rb/wa (afp, dpa)
"Je mehr in Haft sind, desto mehr Geld fließt"
Der Priester Valdi João Silveiro leitet mit Caroline Oliveira de Menezes die Gefängnisseelsorge in Brasilien, die vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniatunterstützt wird. Im Interview sprechen die beiden über die Gründe für Gewalt und überfüllte Gefängnisse, aber auch über mögliche Lösungsansätze.
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