15 Jugendliche stehen auf einer Todesliste
In der kolumbianischen Hafenstadt Barranquilla stehen nach einem Bericht der Tageszeitung "El Tiempo" insgesamt 15 Jugendliche auf einer Todesliste einer illegalen bewaffneten Gruppierung. Wie es aus Polizeikreisen heißt, habe die Bande "Los Paisas", die mit Drogenhandel, Auftragsmord und Entführung Gelder erpresst, die Jugendlichen aus den Ortseilen La Chinita, La Luz und El Ferry zu "militärischen Zielen" erklärt. Dies ist in Kolumbien eine von paramilitärischen Verbänden und der Guerilla in der Regel verwendete Formulierung, um bevorstehende Morde anzukündigen.
Der Ombudsmann des lokalen Departaments Atlantico forderte die Sicherheitskräfte auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Jugendlichen zu schützen. Offenbar hatten die betroffenen Jugendlichen gegen "Gesetze" der "Los Paisas" verstoßen und ihre Häuser zu einem Zeitpunkt verlassen, an denen die Drogenmafia eine Ausgangssperre verhangen hatte, um ungestört ihren Geschäften nachgehen zu können.
In den betroffenen Stadtvierteln zählte die Polizei allein im vergangenen Jahr 37 Morde. Im Großraum der Hafenstadt Barranquilla gab es offiziell 568 Morde. Der Norden Kolumbiens gilt traditionell als eine Hochburg der rechtsgerichteten Paramilitärs. (TK)