Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Argentinien |

15-Jährige aus Sklaverei befreit

Ein erschütternder Fall von Menschenhandel ist am Mittwoch in Argentinien bekannt geworden. Wie die Tageszeitung »Página 12« in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, war eine 15-jährige Bolivianerin aufgrund von Wassermangel und Erschöpfung in eine Kinderklinik der argentinischen Provinzhauptstadt La Plata eingeliefert worden. In ihren Armen trug die Heranwachsende ihre Tochter. Der einmonatige Säugling war unterernährt. »Wäre sie nicht ins Krankenhaus gekommen, das Kleinkind wäre gestorben«, hieß es von Seiten der Gemeindeverwaltung von Buenos Aires.

»Die Ärzte stellten fest, dass sie große Angst hatte, und ihre Geschichte vorne und hinten nicht stimmte«, berichtet Carlos Dabalioni von der argentinischen Jugendschutzbehörde, welche das Krankenhauspersonal informiert hatte. Nachdem die Behörde den Vater des Mädchens in Bolivien ausfindig machen konnte, wurde Anklage wegen des Verdachts auf Menschenhandel erhoben. Der Vater aus Potosí, dem ärmsten Departamento des Nachbarlandes Bolivien, habe seine Tochter und zwei seiner ebenfalls minderjährigen Söhne vor zwei Jahren einer unbekannten Argentinierin anvertraut, die ihnen vertrauenswürdige Arbeit in Argentinien angeboten hatte. 2009 war die Region um Potosí von heftigen Regenfällen heimgesucht worden, mit katastrophalen Auswirkungen auf die örtliche Landwirtschaft.

Die vergangenen zwei Jahre hatte das Mädchen auf einer Finca nahe der Stadt La Plata unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen verbracht, nachdem sie von der Menschenhändlerin an den Finca-Besitzer verkauft worden war. Gegen ihn wird seitens der argentinischen Staatsanwaltschaft ebenfalls ermittelt. »Das Mädchen und ihre Brüder wurden betrogen, nur alle drei Monate durfte die 15-Jährige mit ihrem Vater telefonieren«, so Dabalioni. Auf dessen Nachfragen habe sie immer geantwortet, dass mit ihr alles in Ordnung sei. Der Vater hat die Kinder mittlerweile nach Bolivien zurückgeholt, die Rückflugkosten wurden von Argentinien übernommen. »Das Hauptproblem ist, dass die Kinder kaum mit ihren Eltern kommunizieren, sie werden unter Druck gesetzt, nicht das zu erzählen, was wirklich passiert«, sagte Dabalioni der Tageszeitung. Seit 2008 sind allein in Argentinien sechs Fälle von Versklavung Minderjähriger bekannt geworden. (bb)

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