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Argentinien |

Argentinische Menschenrechtler wollen die Falklands zurück

Die Falklandinseln - auch Malvinas genannt - gehören geographisch zu Südamerika, sind aber ein britisches, autonomes Überseegebiet. Argentinien beansprucht den Archipel seit 1833, was zu Konflikten führte und immernoch führt. Foto: Administración Nacional de la Seguridad Social,CC BY-SA 4.0 (Zuschnitt).
Die Falklandinseln - auch Malvinas genannt - gehören geographisch zu Südamerika, sind aber ein britisches, autonomes Überseegebiet. Argentinien beansprucht den Archipel seit 1833, was zu Konflikten führte und immernoch führt. Foto: Administración Nacional de la Seguridad Social,CC BY-SA 4.0 (Zuschnitt).

Eine prominente Gruppe, die sich da am Stadtflughafen Jorge Newbery in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires versammelt hat. An der Spitze stehen Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel, der populäre Papstvertraute Pepe Di Paola sowie Nora Morales de Cortinas, Mitbegründerin der Bürgerrechtsorganisation "Mütter der Plaza de Mayo". Sie alle leisteten in Zeiten der argentinischen Militärdiktatur pazifistischen Widerstand.

Vor ihrer Abreise am Wochenende in Richtung Falkland-Inseln - oder wie die Argentinier sagen, die "Malvinas" - stellen sie auf einer Pressekonferenz noch einmal klar, wem die Inselgruppe im Südatlantik eigentlich gehört. "Der Archipel ist eine koloniale Enklave", so Morales de Cortinas. "Es ist unser Recht, die Staatshoheit der Inseln zu verteidigen. Aber wir werden nicht streiten, wir werden ohne Krieg und ohne Tote bekräftigen, dass die Inseln uns gehören. Und wir werden weiter dafür kämpfen, bis sie uns irgendwann gehören", so die 86-jährige Argentinierin.

Insgesamt 14 Bürger- und Menschenrechtler, Ex-Militärs und Kirchenvertreter machten sich so auf den Weg von Chile aus nach Stanley. Für die Presse hatten sie noch ein Plakat dabei: "Identität für die 123". Es geht um die bislang noch ungeklärten Identitäten gefallener argentinischer Soldaten, die dort seit 1982 anonym begraben sind.

Pazifistische Lösung

Die Gruppe will dort ihren Kampf für Menschenrechte, Frieden und Gerechtigkeit umsetzen. Als Ziel formulieren sie, eine pazifistische Lösung des Konflikts zu finden. Nobelpreisträger Perez Esquivel setzt zu Beginn der Mission auf Gesprächsbereitschaft der Insulaner: "Wir wissen nicht, worauf wir dort treffen werden. Schauen wir, welchen Raum für Dialog wir haben."

Eine erste Antwort gibt es bereits. In einem in der örtlichen Wochenzeitung "Penguin News" veröffentlichten Brief antworteten die Insulaner, die Besucher seien herzlich willkommen, um die Kultur und die Lebensbedingungen vor Ort kennenzulernen. Man müsse allerdings auch an das Grundrecht auf Selbstbestimmung erinnern, so die Regionalregierung in Stanley. Seit 35 Jahren gebe es Versuche argentinischer Regierungen, die Rechte des Volkes der Falkland-Inseln zu ignorieren und "unseren Lebensstil zu unterhöhlen".

Eine deutliche Antwort auf das Ansinnen der argentinischen Besucher, die zuvor erklärt hatten, die Falkland-Inseln seien Teil "unserer Nation und zudem des großen Vaterlandes, das Lateinamerika ist, wo wir in Frieden leben wollen - ohne Militarismus und territoriale Besetzung."

Langer Streit vorübergehend beigelegt

Argentinien und Großbritannien hatten im Streit um die Falkland-Inseln erst vor einigen Monaten eine Vereinbarung erzielt. Auf diplomatischen Kanälen wurden unter anderem wieder Direktflüge vom argentinischen Festland auf die Inselhauptstadt Stanley sowie gemeinsame Nutzung von Fischereirechten sowie Arbeiten zur Erdöl- und Erdgasförderung ermöglicht.

Auf den in Argentinien "Malvinas" genannten Falkland-Inseln leben rund 3.000 Menschen. Zudem sind dort 1.700 Soldaten stationiert. 1982 kam es zum Krieg zwischen beiden Ländern, nachdem die argentinische Militärdiktatur (1976-1983) das Archipel besetzen ließ. Dabei kamen insgesamt fast 1.000 Menschen ums Leben. Friedensnobelpreisträger Perez Esquivel gehörte wie einige andere Mitglieder der argentinischen Delegation zu den Opfern der Diktatur; er verbrachte mehrere Monate in Haft. Seine Gruppe will noch bis Samstag, 18. März 2017, auf der Insel bleiben.

Quelle: KNA, Autor: Tobias Käufer, Foto: Administración Nacional de la Seguridad Social,CC BY-SA 4.0 (Zuschnitt).

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