Zwei holländische Journalisten in Kolumbien entführt
In Kolumbien sind nach lokalen Medienberichten offenbar zwei holländische TV-Journalisten entführten worden. Wie die Tageszeitung "El Tiempo" am Montag, 19. Juni 2017, online berichtet, handelt es sich bei den beiden Geiseln um Derk Johannes Bolt (68) und Eugenio Ernest (52), die im Auftrag des holländischen Fernsehens in der Provinz Norte de Santander auf der Suche nach einer biologischen Mutter eines kolumbianischen Adoptivkindes waren. Wie die Behörden im südamerikanischen Staat berichteten, soll die marxistische Guerilla-Organisation ELN für die Geiselnahme verantwortlich sein. Die Rebellen kündigten am Montagabend via Twitter an, die Vorwürfe intern zu untersuchen und mitzuhelfen den Fall aufzuklären.
Friedensverhandlungen mit der ELN
Kolumbiens Regierung und ELN-Rebellen führen seit Februar in verschiedenen Gesprächsrunden Friedensverhandlungen in Ecuador. Nach Schätzungen der kolumbianischen Behörden verfügt die ELN über eine Truppenstärke von 2.500 Männern und Frauen und ist überwiegend im Osten des Landes aktiv. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gehen fast 7.000 Morde, ebenso viele Entführungen, 3.000 Fälle von Landvertreibung und etwa 1.000 Zwangsrekrutierungen auf das Konto der marxistischen Gruppe. Sie wird zugleich für schwere Umweltzerstörungen durch mehr als 1.300 Anschläge auf Öl-Pipelines verantwortlich gemacht.
Quelle: KNA.