Zeitungen fürchten um Presse-Freiheit
Die beiden größten argentinischen Tageszeitungen "Clarín" und "La Nación" haben scharfe Kritik am Vorhaben der Regierung von Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner geübt, die wirtschaftliche Kontrolle über die größte Papierfabrik des Landes zu übernehmen.
"Die Regierung versucht sich die Mehrheit der Anteile anzueignen und die Firma zu kontrollieren", kommentierte "Clarín" in ihrem Editorial. Auf diese Weise versuche die Regierung, die nationale Papier-Produktion zu beherrschen, die für den Zeitungsdruck das notwendige Papier liefere. Damit solle Druck auf den unabhängigen Journalismus ausgeübt werden, so "Clarín".
Die argentinische Regierung hatte zuvor in einem 400 Seiten starken Dossier mit dem Namen "Presse-Papier: Die Wahrheit" eine Überprüfung der Eigentumsverhältnisse und die Überprüfung von Unregelmäßigkeiten und Preisabsprachen angekündigt.
In Argentinien tobt seit einigen Monaten ein heftiger Streit zwischen regierungskritischen Medien und der Kirchner-Regierung. Kirchner wirft den Medien einseitige Berichterstattung vor, die Medien-Konzerne kritisieren neue Gesetze, die nach ihrer Meinung die Presse-Freiheit stark einschränken. (tk)