Zahlreiche Verletzte bei Explosion in Bogotá
Bei einer Bombenexplosion in Bogotá sind am Sonntag, 19. Februar 2017, mindestens 26 Menschen verletzt worden. Die Explosion ereignete sich im Zentrum der Millionenmetropole in der Nähe der Stierkampfarena, wo nur wenige Stunden später ein Stierkampf sowie eine große Demonstration von Tierrechtlern stattfinden sollte. Da die Polizei der Hauptstadt sich auf die Sicherung der Veranstaltung und die Proteste vorbereitete, ist ein Großteil der Verletzten Polizisten. Anfänglich hieß es, dass eine Person bei der Explosion ums Leben gekommen sei. Dies wurde jedoch wenige Stunden später dementiert.
Bisher ist unklar, ob das Attentat in Verbindung zu den Protesten gegen die gerade wieder begonnenen Stierkämpfe steht. Die Behörden gehen aber zum Teil davon aus. "Dies war ein Attentat auf die Polizisten, die den geplanten Stierkampf absichern sollten", sagte der Bürgermeister Bogotás Enrique Peñalosa gegenüber der Presse. Der Polizeisprecher Hoover Penilla gab hingegen in einem Radiointerview an, dass es sich nicht um ein Attentat der Stierkampfgegner handele.
Massiver Widerstand gegen Wiederaufnahme der Stierkämpfe
In den vergangenen Wochen kam es vermehrt zu Massenprotesten gegen Stierkämpfe in der kolumbianischen Hauptstadt. Ein rund vierjähriges Verbot des Spektakels wurde 2015 von der kolumbianischen Justiz aufgehoben. Das Verfassungsgericht begründete diese Entscheidung damit, dass der Stierkampf ein nationales Erbe Kolumbiens sei. Ende Januar begann zum ersten Mal seit Jahren in Bogotá daher wieder eine Stierkampfsaison. Vor dem Hintergrund der massiven Proteste steht nun allerdings ein landesweites Verbot zur Debatte. (aj)
Foto: Rosalba Tarazona, CC BY-SA 2.0