Widerstand gegen Transgender-Gesetz
Das geplante Gesetz zur Gleichstellung und Einräumung bestimmter Vorteile für Transsexuelle hat in Uruguay Widerstand ausgelöst. Ausgehend von der evangelikalen Gruppierung Misión Vida wurde eine Petition mit 40.000 Unterschriften gegen den Gesetzesvorschlag eingereicht. Darüber hinaus hat es in den vergangenen Wochen zahlreiche Gegenkampagnen in den sozialen Netzwerken gegeben. Auch die Oppositionspartei Partido Nacional möchte bestimmte Aspekte des Gesetzes streichen.
Besonders kontrovers wird der Teil der Reform diskutiert, der Minderjährigen eine chirurgische oder hormonelle Geschlechtsumwandlung ohne Zustimmung ihrer Eltern erlaubt. Diese soll außerdem kostenfrei sein. Weiterhin sieht das Gesetz bestimmte Vorzüge für Transsexuelle vor. So sollen sie bei der Vergabe von Stipendien sowie Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst bevorzugt werden. Die Opfer von Repressionen während der Diktatur sollen eine Entschädigungsrente in Höhe von monatlich umgerechnet 350 US-Dollar erhalten.
Gespaltene Gesellschaft
Die Oppositionspartei forderte nun vom Regierungsbündnis Frente Amplio (FA) den Paragraphen zur Geschlechtsumwandlung zu streichen, bevor die Reform in Kraft tritt. Die FA lehnt dies jedoch ab, weshalb das Gesetz derzeit auf Eis liegt. Neben dem großen Widerstand gegen das Gesetz gibt es in dem südamerikanischen Land aber ungefähr ebenso viele Befürworter. Am 29. September 2018 gingen beim Marsch für Diversität in Montevideo tausende Uruguayer auf die Straßen, um ihre Unterstützung für das Gesetzespaket zu demonstrieren. (aj)