Waldschützer kritisieren Grünen Klimafonds
Wegen seiner negativen Auswirkungen auf Artenvielfalt und den Lebensraum indigener Gemeinden haben Umweltschutzorganisationen ein durch den Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen finanziertes Klimaschutzprojekt in Paraguay als „obszön“ kritisiert. In einer Presseerklärung erklärte die „Globale Wald-Koalition“ (GFC), das Anfang März durch den GCF-Aufsichtsrat bewilligte Projekt würde den Anbau von Monokulturen ausweiten statt echten Klimaschutz zu befördern, berichtet das Onlineportal SciDevNet am Dienstag, 20. März 2018.
Paraguay hatte in Zusammenarbeit mit der UN-Welternährungsorganisation beim Klimafonds die Finanzierung des Programms „Armut, Wiederaufforstung, Energie und Klimawandel“ (PROEZA) beantragt. Bewilligt wurden laut UN-Angaben 25 Millionen US-Dollar. 65,2 Millionen US-Dollar werden von Paraguays Regierung bereitgestellt. Gefördert werden 17.000 arme Familien ihre Landwirtschaft auf nachhaltigen Anbau umzustellen. „PROEZA hat die problematische Komponente, dass es Vorzugskredite für die Schaffung von Pflanzungen auf 24.000 Hektar vergibt, die sogenannten Waldpflanzungen der neuen Generation“, warnt die GFC.
Der geplante Anbau von Eukalyptus-Wäldern für Holzkohle bringe noch mehr klimaschädliche Monokulturen und sei eine „indirekte Förderung für den Soja-Sektor“. Für die Biomasseproduktion sieht das Projekt allein 40 Millionen US-Dollar an Klimageldern vor. PROEZA ist Teil des Nationalen Klimaschutzbeitrages (NDC) Paraguays, den alle Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts melden müssen. Der GCF ist das wichtigste Finanzierungsinstrument der Vereinten Nationen für Klimaschutzprogramme in Ländern des globalen Südens. Die Industrienationen haben sich dazu verpflichtet, ab 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Klimageldern zur Verfügung zu stellen. (bb)