Volksbefragung kippt neuen Flughafen
In einer Volksbefragung über die Zukunft des umstrittenen Neubaus eines Hauptstadt-Flughafens hat sich eine Mehrheit der Teilnehmer gegen das Vorzeigeprojekt des scheidenden Präsidenten Enrique Peña Nieto ausgesprochen. Einen Monat vor dem Amtsantritt von Andrés Manuel López Obrador ist damit der Weg frei, dass der künftige Präsident, der den neuen Flughafen ablehnte, eines seiner Wahlversprechen erfüllt, berichten lokale Medien am Sonntag, dem 28. Oktober 2018.
In 538 von 2.463 Gemeinden Mexikos konnten Interessierte vier Tage lang bei der von der Nichtregierungsorganisation „Fundacíon Arturo Rosenbleuth“ durchgeführten Volksbefragung über die Zukunft des größten Infrastrukturprojektes Lateinamerikas entscheiden. Knapp 70 Prozent der Teilnehmer (748.335 Stimmen) sprachen sich für die Modernisierung des bestehenden Hauptstadtflughafens in Mexiko-Stadt und dem Flughafen in Toluca aus, sowie für den Bau von zwei Landebahnen auf dem Militärflughafen Santa Lucía, der rund 50 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegt.
29 Prozent (311.132 Stimmen) votierten für das 2015 gestartete Megaprojekt mit einem Investitionsvolumen von über 13 Milliarden US-Dollar, das bisher zu einem Drittel fertiggestellt ist. Einer der Hauptinvestoren des jetzt gestoppten Bauvorhabens ist der Multimilliardär Carlos Slim. Der künftige Präsident López Obrador hatte sich wegen des Vorwurfs von Unregelmäßigkeiten und Korruption öffentlich gegen das Milliardenprojekt gestellt. Seine Regierung werde keine Steuergelder mehr für den Flughafen freigeben. Ein Sprecher des künftigen Präsidenten erklärte, das Ergebnis der Befragung sei „definitiv.“ (bb)