Vatikan veröffentlicht Teilnehmerliste der Amazonas-Synode
Die Synode zählt 185 stimmberechtigte Mitglieder, darunter hauptsächlich Bischöfe sowie einige Ordensmänner. Aus den Amazonas-Staaten stehen 107 Bistumsleiter auf der Liste. Darüber hinaus werden weitere Männer und Frauen an dem Sondertreffen vom 6. bis 27. Oktober im Vatikan mitwirken.
Als nicht stimmberechtigte Teilnehmer sind so beispielsweise 25 Experten, 55 "Auditoren" (Hörer) und zwölf "besondere Gäste" (invitati speciali) dabei - darunter mehrere Deutsche sowie der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der brasilianische Friedensnobelpreisträger Carlos Alfonso Nobre. Unter den Auditoren sind zehn Ordensfrauen der Internationalen Vereinigung von Generaloberinnen (UISG). Das männliche Pendant, die Union der Generaloberen (USG), ist mit 15 Vertretern präsent, die als Synodenmitglieder auch stimmberechtigt sind. Die internationale Initiative "Voices of Faith" kommentierte dies auf Twitter mit den Worten: "Immer noch kein Stimmrecht für Frauen! Das ist nicht fair."
Auch deutsche und europäische Bischöfe nehmen teil
Unter den deutschsprachigen Synodenmitgliedern sind der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch, sowie der aus Österreich stammende frühere Amazonas-Bischof Erwin Kräutler. Mit dabei sind auch der deutsche Bischof von Obidos, Johannes Bahlmann, und der Bischof von Humaita (Brasilien), Meinrad Franz Josef Merkel.
Zwei Europa-Vertreter sind auf Wunsch des Papstes ebenfalls Synodenmitglieder: der Vorsitzende des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE, Kardinal Angelo Bagnasco, sowie der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, der Luxemburger Erzbischof und designierte Kardinal Jean-Claude Hollerich. Er wertete seine Berufung auf Instagram als Zeichen dafür, dass die bei der Synode zu diskutierenden Themen "nicht nur die Amazonasregion betreffen, sondern klar in einen internationalen Kontext eingebettet sind".
Vertreter deutscher Hilfswerke und Klima-Experten
Weiter sind aus Deutschland der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika Hilfswerks Adveniat, Michael Heinz, Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel sowie der Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans-Joachim Schellnhuber geladen. Die Missionsärztliche Schwester Birgit Weiler aus Duisburg, die in Peru wirkt, ist eine der 25 Experten des internationalen Stabs, der das Synodensekretariat unterstützt. Dort ist auch der deutschstämmige Befreiungstheologe Paulo Suess, der seit 1966 in Brasilien wirkt, verzeichnet. Sekretär der Synode ist der italienische Kurienkardinal Lorenzo Baldisseri. Das Präsidium stellen Venezolas Kardinal Baltazar Enrique Porras Cardozo, der peruanische Kardinal Pedro Barreto Jimeno und der brasilianische Kurienkardinal Joao Braz de Aviz.
Die Aufgabe des sogenannten Generalrelators hat Papst Franziskus dem Präsidenten des kirchlichen Panamazonien-Netzwerks REPAM, Kardinal Claudio Hummes (Brasilien) übertragen. Damit hat er eine Schlüsselfunktion für die inhaltliche Arbeit. Bei der Sondersynode zum Thema "Amazonien - neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" soll es neben Theologie und Seelsorge auch um die Belange der Indigenen, um Menschenrechte und Umweltschutz gehen.
Liste aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Seite der Deutschen Bischofskonferenz