USA will mexikanische Migranten nach Guatemala abschieben
Die USA haben zu Wochenbeginn neue Regelungen für lateinamerikanische Asylantragsteller bekannt gegeben: Die US-Regierung wolle demnach Mexikaner auch nach Guatemala abschieben, wenn sie in den USA Asyl beantragen. In dem mittelamerikanischen Land sollen sie nach US-Vorstellungen Antrag auf Asyl in Guatemala stellen und Hilfe durch Nichtregierungsorganisationen erhalten können.
Der scheidende Präsident Guatemalas, Jimmy Morales, hat die Existenz einer solchen Drittstaaten-Regelung für mexikanische Staatsbürger als "total falsch" abgestritten. "Das sind Gerüchte", so der scheidende Staatschef am Mittwoch. Es sei völlig klar, dass sich die Regelung nur auf Staatsbürger aus El Salvador und Honduras beziehe, zitiert die Nachrichtenagentur AP Morales, der in einer Woche sein Amt niederlegt. Trump hatte zuvor mit Guatemala eine Drittstaaten-Lösung verhandelt. Darin heißt es, dass Migranten, die über Guatemala in die USA gereist sind, von den USA nach Guatemala zurückgeschickt werden können. Mexikaner seien davon jedoch ausgeschlossen, sagte Präsident Morales laut AP.
Die Morales-Regierung habe mit dem Weißen Haus auf Wunsch von US-Präsident Donald Trump eine solche Option verhandelt, hieß es. Allerdings "haben wir klar gesagt, dass die neue Regierung diese Verhandlungen führen muss", so Guatemalas Präsident. Mexikos Staatssekretärin des Inneren, Olga Sánchez Coredero, erklärte über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Abschiebung von Mexikanern ein "Akt gegen internationales Recht und bilaterale Beziehungen" darstelle. (bb)