USA bieten hohe Belohnung für Festnahme von Ex-Guerillabossen
Zehn Millionen Dollar Belohnung versprechen die USA für Hinweise, die zur Festnahme der abtrünnigen Guerilla-Anführer Jesus Santrich und Iván Márquez führen. Die beiden Ex-Kommandanten werden des Drogenhandels beschuldigt.
Die USA haben eine hohe Belohnung für die Festnahme zweier Ex-Guerillabosse aus Kolumbien ausgesetzt. Hinweise, die zur Festnahme der beiden flüchtigen ehemaligen Guerillakommandanten Seuxis Hernandez Solarte (alias Jesus Santrich) und Luciano Marin Arango (alias Ivan Marquez) führen, sollen mit 10 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 9 Millionen Euro) belohnt werden.
US-Außenminister Mike Pompeo teilte am Donnerstag, 18. Juni 2020 (Ortszeit), auf Twitter mit, die beiden Ex-Kommandanten der inzwischen befriedeten Guerilla-Organisation Farc seien am Drogenhandel beteiligt. Pompeo getonte zugleich, das kolumbianische Volk verdiene einen dauerhaften Frieden mit ehemaligen Farc-Mitgliedern, die den Rechtsstaat respektierten und sich einer friedlichen Reintegration in die Gesellschaft verpflichtet fühlen.
Santrich und Márquez kehrten zum bewaffneten Kampf zurück
Im September 2016 hatte die Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos ein Friedensabkommen mit der Rebellenorganisation Farc geschlossen. Es beendete den mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg. Die entwaffnete Farc sitzt inzwischen als politische Partei im Parlament. Santrich und Marquez hätten eigentlich Sitze im Parlament sicher gehabt. Ende August kündigten sie jedoch gemeinsam mit einigen Anhängern die Rückkehr zum bewaffneten Kampf an. Dies sei die Antwort auf den Verrat des Friedensprozesses durch den Staat, so die Rebellen.
Gegen Santrich und Marquez wird allerdings auch wegen Drogenhandels ermittelt. Sie bekräftigten nun, dass die neue Guerilla künftig auf die frühere Praxis von Entführungen verzichten werde. Zudem seien nicht Soldaten und Polizisten ihre Hauptgegner, sondern die reiche Oberschicht, die der Bevölkerung Kolumbiens den Weg in die Zukunft versperre. Die aktuelle Farc-Spitze distanzierte sich von der Rückkehr zur Gewalt durch die abtrünnigen Ex-Kommandanten, die sich inzwischen in Venezuela aufhalten sollen.