Uruguay: Zehntausende verabschieden verstorbenen Ex-Präsidenten Vázquez
Der erste linksgerichtete ehemalige Präsident von Uruguay, Tabaré Vázquez, starb am Sonntag im Alter von 80 Jahren an Lungenkrebs.
Zehntausende Menschen haben sich in Uruguay vom verstorbenen Ex-Präsidenten Tabaré Vázquez verabschiedet. Die prominente Figur der lateinamerikanischen Linken war am Sonntag im Alter von 80 Jahren an Lungenkrebs verstorben. In der Hauptstadt Montevideo fuhren Anhängerinnen und Anhänger in einem Trauerkorso zum Friedhof von La Teja, der Heimatstadt des ersten linken Präsidenten der 3,5-Millionen-Einwohnernation, berichten lokale Medien am Montag, 7. Dezember 2020.
Auf dem Friedhof trugen die Söhne des zweifachen Staatschefs (2005-2010 und 2015-2020) seinen Sarg, der mit der Nationalflagge umwickelt war, zum Grab. Dort wurde der studierte Mediziner und Onkologe im engsten Kreis der Familie beigesetzt, so die uruguayische Tageszeitung "El País". Vázquez war am Vortag um drei Uhr morgens im Beisein seiner Kinder gestorben. Einen Monat vor seinem Tod war seine Frau María Auxiliadora Delgado verstorben, mit der er über 50 Jahre verheiratet war.
Erst im März diesen Jahres hatte der Politiker des Mitte-Linksbündnisses "Frente Amplio" sein Amt an den wirtschaftsliberalen Nachfolger Luis Alberto Lacalle Pou abgegeben. Mit seinem ersten Wahlsieg 2005 brach Vázquez nach rund 180 Jahren die abwechselnde Herrschaft der konservativen "Partido Nacional" und liberalen "Partido Colorado". Zuvor war das Mitglied der "Partido Socialista del Uruguay“ von 1990 bis 1994 Bürgermeister von Montevideo. Weltberühmt wurde Vázquez wegen seines politischen Kampfes gegen die Tabakindustrie. (bb)