Uruguay arbeitet Verbrechen der Militärdiktatur auf
Uruguay beginnt mit der Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen aus der Zeit der Militärdiktatur (1973-1985). Die Linksregierung von Staatspräsident Tabare Vazquez rief am Mittwoch (Ortszeit) per Dekret eine entsprechende Arbeitsgruppe mit sieben Mitgliedern ins Leben. Ziel sei es, bislang unbekannte Verbrechen gegen die Menschlichkeit ans Licht zu bringen, aufzuklären und für Gerechtigkeit zu sorgen, heißt es in dem Dekret. Vazquez hatte die Gründung einer entsprechenden Kommission im Februar angekündigt.
Während der Militärdiktatur in Uruguay wurden Tausende Menschen verfolgt, festgenommen und gefoltert. Die Militärs verhafteten Kommunisten, Gewerkschafter, Studenten und später zahlreiche Kirchenmitarbeiter. Bis heute ist der Verbleib von rund 200 Regimegegnern ungewiss. Bislang wurden nur wenige Gerichtsverfahren gegen Ex-Militärs geführt, die das Oberste Gericht vom Amnestiegesetz ausgeschlossen hatte.
Quelle: KNA