UN-Kritik: Ex-Guerilleros finden keine Arbeit
Die große Mehrheit der rund 13.000 Ex-Kämpferinnen und Kämpfer der einstigen kolumbianischen FARC-Guerilla haben nach Angaben der Vereinten Nationen „keine klaren wirtschaftlichen Perspektiven außerhalb ihrer monatlichen Unterstützung“, so ein UN-Bericht vom Mittwoch, dem 10. Oktober 2018. Das ungelöste Problem der Eingliederung in den Arbeitsmarkt sei ein „sehr besorgniserregendes Thema“, zitieren lokale Medien Jean Arnault, Chef der UN-Mission in Kolumbien.
Die soziale Absicherung der Ex-Guerilleros ist ein wichtiger Bestandteil des Friedensvertrages zwischen FARC und dem kolumbianischen Staat. Die Vereinten Nationen sollen die Einhaltung des Abkommens überwachen. Ende 2019 enden die für die Ex-Guerillakämpfer ausgehandelten Rentenansprüche in Höhe von monatlich rund 200 US-Dollar, warnt die UN. Die Regierung von Präsident Iván Duque müsse dafür sorgen, dass der Arbeitsmarkt, die Privatwirtschaft und das Bildungssystem die demobilisierten Kämpfer „langfristig“ einbinden.
Schließlich brachte Arnault seine Sorge über die Sicherheitslage von Ex-FARC-Mitgliedern an, hier müsse die Regierung „die staatlichen Institutionen zur Verhinderung und Verfolgung solcher Kriminalität in Bewegung setzen“. Die zur Partei gewordene FARC lobte der Diplomat für ihre „positive Vision“, acht von zehn Politikern in beiden Parlamentskammern würden ihrer Verantwortung gerecht werden und „tragen in beiden Gremien zur Debatte und Gesetzgebungsaktivitäten bei“. (bb)