UN-Experten besorgt über Einsatz von Söldnern
UN fordert: Einsatz soll von der Regierung verhindert werden.
Genf. Experten der Vereinten Nationen zeigen sich besorgt über den vermehrten Einsatz von Söldnern in Honduras. Wie die zuständige UN-Arbeitsgruppe am Freitag in Genf mitteilte, liegen Berichte vor, nach denen frühere Mitglieder paramilitärischer Organisationen aus Kolumbien für Honduras rekrutiert werden.
Mehreren UN-Quellen zufolge halten sich gegenwärtig etwa 40 Söldner in Honduras auf, um Grundbesitzer und ihr Eigentum vor Gewalt zwischen den Anhängern der Regierung und den Unterstützern des abgesetzten Präsidenten Manuel Zelaya zu schützen. Andere Quellen berichten von rund 120 Söldnern aus verschiedenen Ländern, die die Putschisten unterstützten.
Die UN-Experten fordern die honduranische Regierung auf, alles zu unternehmen, um den Einsatz von Söldnern im Land zu verhindern. "Alle Behauptungen über Präsenz und Aktivitäten der Söldner müssen vollständig aufgeklärt werden", so ein Sprecher. Die UN-Arbeitsgruppe ruft in Erinnerung, dass Honduras Unterzeichner der Internationalen Konvention gegen Rekrutierung, Einsatz, Finanzierung und Ausbildung von Söldnern sei.
Ende Juni war der damalige Staatspräsident Manuel Zelaya abgesetzt und ins Exil gezwungen worden. Soldaten flogen ihn nach Costa Rica aus, weil er gegen das Parlament und das Oberste Gericht eine Verfassungsänderung per Volksentscheid durchsetzen und so seine Wiederwahl ermöglichen wollte. In der Zwischenzeit ist Zelaya nach Honduras zurückgekehrt und fand in der brasilianischen Botschaft Zuflucht.
Text: KNA