UN-Experte soll Menschenrechtslage in Haiti beobachten
Angesichts der desolaten Lage in Haiti haben die Vereinten Nationen einen eigenen Menschenrechtsexperten für den Karibikstaat ernannt. Der US-Jurist William O'Neill soll die Entwicklung beobachten und die Regierung in Port-au-Prince sowie zivilgesellschaftliche Organisationen beraten, wie das Büro von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk am Mittwoch in Genf mitteilte.
Besondere Aufmerksamkeit werde O'Neill auf die Situation von Kindern und auf Menschenhandel legen. Hintergrund der Ernennung ist die ausufernde Bandenkriminalität in Haiti. Das Land steckt in einer politischen und wirtschaftlichen Krise; die Hälfte der Bevölkerung lebt nach UN-Angaben in Armut und Hunger.
O'Neill half 1995 beim Aufbau der nationalen Polizei in Haiti und bei der Richterausbildung. Ferner war er in der Justiz-, Polizei- und Strafvollzugsreform in Staaten wie Burundi, Liberia, Sierra Leone, Osttimor und Bosnien-Herzegowina tätig. Ende August soll O'Neill einen ersten Bericht beim UN-Menschenrechtsrat in Genf vorlegen.