UN-Delegation untersucht Gefängnisse in Ecuador
Vor dem Hintergrund wiederholter Gefängnisaufstände in Ecuador reist eine UN-Delegation in das südamerikanische Land. Unabhängige Fachleute des Unterausschusses zur Verhütung von Folter wollen von Sonntag, 25. September 2022 an Besuche in Haftanstalten durchführen sowie mit Amtsstellen und Nichtregierungsorganisationen sprechen, wie das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen am Donnerstag in Genf mitteilte.
Experten des Ausschusses seien alarmiert über wiederholte Gewaltausbrüche in ecuadorianischen Gefängnissen, hieß es. In den vergangenen Jahren waren dabei Hunderte Häftlinge ums Leben gekommen. Menschenrechtsorganisationen prangerten immer wieder miserable Bedingungen in den dortigen Vollzugsanstalten an.
Prävention von Folter
Die Delegationsleiterin Maria Luisa Romero sagte, das Hauptaugenmerk liege auf der aktuellen Gefängniskrise. Auch wolle man überprüfen, wie die Behörden und die nationale Einrichtung für Folterprävention die Empfehlungen vom ersten Besuch 2014 umsetzten.
Der Unterausschuss zur Verhütung von Folter kann in jenen Staaten, die das entsprechende Zusatzprotokoll zur Anti-Folter-Konvention unterzeichnet haben, unangekündigte Besuche an allen Orten unternehmen, an denen Personen gegen ihren Willen festgehalten werden; dazu zählen neben Haftanstalten etwa auch Polizeizellen und psychiatrische Einrichtungen. Berichte über solche Inspektionen bleiben vertraulich. Ob sie veröffentlicht werden, ist dem betreffenden Staat anheimgestellt.