Tourismus leidet unter Trump und Irma
Nach Rekord-Besuchen in den letzten Jahren leidet der zuletzt aufgeblühte Tourismus auf Kuba unter einem starken Einbruch der Reisezahlen. Nach einem Anstieg von 20 Prozent in 2017 brachen die Besuche zum Jahresende im Dezember um zehn Prozent ein. Auch im Januar 2018 setzte sich der Abwärtstrend fort, zwischen sieben bis acht Prozent weniger Urlauber seien auf die Karibikinsel gekommen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, den 30. Januar 2018. Bei den Flügen von Washington nach Havanna waren im Dezember ein Drittel weniger Flüge gebucht worden.
Ein Grund für den Rückgang sei der harte Anti-Kuba-Kurs der neuen US-Regierung unter Führung von Präsident Donald Trump und die damit verbundenen Reise-Restriktionen für US-Bürgerinnen und Bürger, informierte ein staatlicher Sprecher für Tourismus zu Wochenbeginn. Unter Trumps Vorgänger Barack Obama und den erstmaligen Reiseerleichterungen waren die Besucherzahlen in 2017 auf 619.523 angestiegen. 2014 waren es nur 91.254 Touristinnen und Touristen aus den Vereinigten Staaten.
Hurrikan Irma hat weiter Folgen
Neben dem „Trump-Effekt“, der im November 2017 die Einreise nach Kuba mit administrativen Maßnahmen erschwert hatte, haben auch die Bilder der Verwüstung durch den Hurrikan „Irma“ zu weniger Besuchern geführt. „Seit dem Hurikan Irma haben wir einen Rückgang der Ankünfte verzeichnet“, so Bisbé York, Vorsitzender des kubanischen Reiseunternehmerbundes „Viajes Cuba“ gegenüber Reuters. „Irma“ hatte die Insel im September 2017 getroffen, ausgerechnet in der Buchungszeit für die Hochsaison von November bis März. Der Tourismussektor ist einer der volkswirtschaftlich wichtigsten Säulen der Karibikinsel. (bb)